LONDON (IT BOLTWISE) – Die globale Schifffahrtsindustrie setzt auf Künstliche Intelligenz, um die steigende Zahl von Bränden auf See zu bekämpfen. Diese Brände, die 2024 ein Rekordhoch erreichten, sind oft auf falsch deklarierte Gefahrgüter zurückzuführen. Ein neues KI-gestütztes System soll helfen, solche Risiken frühzeitig zu erkennen.

Die Schifffahrtsindustrie steht vor einer wachsenden Herausforderung: Die Zahl der Brände auf See hat 2024 ein Rekordhoch erreicht. Dies liegt vor allem an der zunehmenden Menge an Fracht, die Batterien und andere leicht entzündliche Materialien enthält. Um dieser Gefahr zu begegnen, setzt die Branche nun verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI). Ein neues KI-gestütztes System soll helfen, falsch deklarierte Gefahrgüter zu identifizieren und so Brände zu verhindern.
Der World Shipping Council, ein führender Branchenverband, hat ein Programm ins Leben gerufen, das mithilfe von KI Millionen von Buchungen in Echtzeit analysiert. Durch Mustererkennung und Algorithmen werden potenzielle Risiken identifiziert und an die Frachter gemeldet, die dann bei Bedarf physische Inspektionen durchführen können. Joe Kramek, CEO des World Shipping Council, betonte die Dringlichkeit dieser Maßnahme angesichts der tragischen Vorfälle, die durch falsch deklarierte Fracht verursacht wurden.
Ein aktuelles Beispiel ist das Feuer auf dem unter singapurischer Flagge fahrenden Containerschiff Wan Hai 503, das vor der Küste Indiens ausbrach und vier Besatzungsmitglieder das Leben kostete. Obwohl das Unternehmen Wan Hai Lines eine strikte Politik verfolgt, keine gefährlichen Güter im Laderaum zu verstauen, wird vermutet, dass einige Frachtstücke falsch deklariert wurden. Solche Vorfälle unterstreichen die Notwendigkeit für innovative Lösungen wie die KI-gestützte Überwachung.
Die maritime Versicherungsbranche begrüßt die Einführung dieser Technologie. Die International Group of P & I Clubs, die 90 Prozent der weltweiten Seetonnage versichert, unterstützt das Programm und fordert eine breite Einführung im Containerschifffahrtssektor. Laut einem Bericht von Allianz aus dem Jahr 2025 sind falsch deklarierte Ladungen die größte Sorge der Reedereien. Die zunehmende Größe der Containerschiffe erschwert zudem die Brandbekämpfung, während der globale Trend zur Elektrifizierung die Risiken weiter erhöht.
Rahul Khanna, ehemaliger Kapitän eines Frachtschiffs und heute Leiter der Marine-Risiko-Beratung bei Allianz Commercial, erklärt, dass die Kosten von Bränden aufgrund der gestiegenen Größe der Schiffe zunehmen. Die KI-Komponente der neuen Software soll Muster und Anomalien erkennen und aus vergangenen Ereignissen lernen, um die Sicherheit auf See zu erhöhen.

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