Herausforderungen und Chancen der deutschen Kunststoffindustrie

FRANKFURT AM MAIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Kunststoffproduktion in Deutschland steht unter Druck. Im zweiten Quartal 2025 verzeichnete die Branche einen Rückgang, was auf strukturelle Defizite und steigenden Wettbewerbsdruck zurückzuführen ist. Die Exporte sanken, während die Importe stiegen, was den Handelsüberschuss schmälerte. Die Branche sucht nun nach Lösungen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die deutsche Kunststoffindustrie sieht sich im Jahr 2025 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Im zweiten Quartal verzeichnete die Branche einen Rückgang der Produktion von Kunststoffen in Primärformen um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dies entspricht einem Rückgang von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung ist ein klares Zeichen für den wachsenden Wettbewerbsdruck, dem die Industrie ausgesetzt ist.

Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang ist der Druck auf den Außenhandel. Während die Exporte von Kunststoffen in Primärformen um 6,7 Prozent zurückgingen, stiegen die Importe auf 4,6 Milliarden Euro. Der Handelsüberschuss schrumpfte, blieb jedoch mit 2,1 Milliarden Euro positiv. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Branche steht, insbesondere in einem globalisierten Marktumfeld.

Dr. Christine Bunte, Hauptgeschäftsführerin von Plastics Europe Deutschland, betont, dass die strukturellen Defizite des Standorts Deutschland über Jahre hinweg gewachsen sind. Die Bundesregierung hat zwar begonnen, Maßnahmen gegen hohe Energiepreise und Bürokratiebelastungen zu ergreifen, doch die Reformen müssen konsequenter umgesetzt werden. Die Kunststofferzeuger in Deutschland werden einen langen Atem brauchen, um diese Herausforderungen zu meistern.

Ein Lichtblick für die Branche könnte die K 2025 in Düsseldorf sein, die wichtigste internationale Fachmesse der Kunststoffindustrie. Hier stehen Themen wie Kreislaufwirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit im Mittelpunkt. Der Innovationsgeist der Unternehmen ist ungebrochen, und es gibt zahlreiche neue Impulse, sei es bei der Veränderung der Rohstoffbasis oder der Reduktion des CO2-Fußabdrucks von Produkten. Die K 2025 wird zeigen, wie die Branche im internationalen Vergleich dasteht und wie sie ihren Antrieb zurückgewinnen kann.

Am 8. Oktober wird Plastics Europe im Rahmen einer Pressekonferenz den Branchenreport “Plastics – the Fast Facts” vorstellen. Dieser Bericht enthält die neuesten Zahlen zu Produktion, Verarbeitung und Recycling in Europa und bietet eine umfassende Analyse der aktuellen Lage. Die Branche hofft, dass diese Daten dazu beitragen werden, neue Strategien zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

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