BERN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Schweiz steht vor unerwarteten Kostensteigerungen bei der Beschaffung von F-35-Kampfflugzeugen. Ursprünglich für 6 Milliarden Schweizer Franken geplant, könnten die Kosten nun um bis zu 1,3 Milliarden Franken steigen. Dies hat zu politischen Spannungen und Forderungen nach einer erneuten Volksabstimmung geführt.

Die Schweiz sieht sich mit erheblichen Kostensteigerungen bei der Beschaffung von F-35-Kampfflugzeugen von Lockheed Martin konfrontiert. Ursprünglich war der Kauf von 36 F-35A-Flugzeugen für einen Festpreis von 6 Milliarden Schweizer Franken geplant. Doch nun könnten die Kosten um bis zu 1,3 Milliarden Franken höher ausfallen, was zu intensiven Diskussionen in Bern geführt hat.
Der Vertrag, der 2022 nach parlamentarischer Genehmigung unterzeichnet wurde, umfasst neben den Flugzeugen auch Logistik, Ausbildung, Munition und die notwendige Infrastruktur. Die Lieferung war für den Zeitraum von 2027 bis 2030 vorgesehen. Trotz intensiver Verhandlungen zwischen Bern und Washington konnte kein fester Preis gesichert werden, was die Schweizer Regierung im August bekannt gab.
Die Preissteigerungen werden auf Inflation, steigende Rohstoffpreise und Lieferkettenprobleme zurückgeführt. Auch die von der Trump-Administration eingeführten Zölle haben zu den erhöhten Kosten beigetragen. Trotz dieser Rückschläge bleibt die Schweiz öffentlich dem F-35-Projekt verpflichtet, wie die Regierung in einer E-Mail bestätigte.
Ein Referendum im Jahr 2020 hatte den Kauf neuer Kampfflugzeuge mit einer knappen Mehrheit von 50,1 % der Stimmen genehmigt. Angesichts der aktuellen Entwicklungen fordern einige politische Parteien jedoch ein neues Referendum, um die Bevölkerung über die gestiegenen Kosten entscheiden zu lassen.
Die USA haben der Schweiz die höchsten Zölle in Europa auferlegt, was zu einer erheblichen Verschlechterung der politischen Beziehungen geführt hat. Die Schweizer Parteien haben mit scharfer Kritik auf die US-Handelspolitik reagiert, und der Bundesrat hat sein Bedauern über die Zölle zum Ausdruck gebracht.
Eine parlamentarische Kommission wurde beauftragt, die Hintergründe des Beschaffungsprozesses zu untersuchen. Sie soll klären, wie es zu Missverständnissen mit den amerikanischen Behörden kommen konnte. Ein Bericht wird bis November erwartet. Eine separate Arbeitsgruppe des Verteidigungsministeriums wird Vorschläge erarbeiten, wie mit den gestiegenen Kosten umgegangen werden soll.
Interessanterweise wird nicht in Erwägung gezogen, den Vertrag vollständig zu kündigen oder ein anderes Flugzeug zu beschaffen. Stattdessen wird die Möglichkeit geprüft, weniger Flugzeuge zu kaufen. Die Arbeitsgruppe soll die Spezifikationen für ein neues Kampfflugzeug überprüfen, um die zukünftige Luftverteidigung der Schweiz sicherzustellen.

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