MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – BYD plant, bis 2028 seine gesamte Produktion für den europäischen Markt lokal zu verlagern. Dies ist eine strategische Antwort auf die verschärften Handelsbedingungen der EU, die Strafzölle auf in China produzierte Elektroautos verhängt hat. Mit der Eröffnung eines Werks in Ungarn Ende 2025 und einem weiteren in der Türkei 2026, will BYD die Zölle umgehen und gleichzeitig die Transportkosten senken.

BYD, ein führender Hersteller von Elektrofahrzeugen, hat seine Pläne zur vollständigen Lokalisierung der Produktion für den europäischen Markt bis 2028 bekannt gegeben. Diese Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die verschärften Handelsbedingungen der Europäischen Union, die im vergangenen Jahr Strafzölle auf in China produzierte Elektroautos verhängt hat. BYD plant, diese Zölle durch den Aufbau europäischer Lieferketten zu umgehen und gleichzeitig die Transportkosten zu senken.
Der Produktionsstart im ungarischen Werk in Szeged ist für Ende 2025 geplant, wobei der kompakte Elektro-Pkw Dolphin Surf als erstes Modell vom Band rollen wird. Im Jahr 2026 soll die Produktion in einem zweiten Werk in der Türkei bei Izmir folgen. Diese strategische Entscheidung unterstreicht BYDs Entschlossenheit, seine Präsenz in Europa zu stärken und sich den Herausforderungen des Marktes anzupassen.
Die Lokalisierungsstrategie von BYD unterscheidet sich von anderen asiatischen Herstellern wie Hyundai, Kia und Toyota, die in Europa eine gemischte Strategie mit teils lokal gefertigten und importierten Modellen verfolgen. BYD arbeitet intensiv daran, eine europäische Lieferkette aufzubauen und kooperiert mit Hunderten von lokalen Zulieferern, um die Produktion zu unterstützen.
Trotz bisher enttäuschender Verkaufszahlen in Europa bleibt BYD optimistisch. Im Jahr 2024 verkaufte das Unternehmen knapp 50.000 Fahrzeuge in der EU, Großbritannien und den EFTA-Märkten, was eine deutliche Steigerung gegenüber den 18.000 Fahrzeugen von 2023 darstellt. BYD plant eine massive Kapazitätserweiterung, wobei das ungarische Werk in einer ersten Phase 150.000 Fahrzeuge jährlich produzieren soll, später dann 300.000. Das türkische Werk wird ähnliche Kapazitäten haben.
Darüber hinaus erwägt BYD bereits ein drittes Produktionswerk in Europa sowie eine eigene Batteriefabrik. Eine Entscheidung über den dritten Standort könnte in eineinhalb bis zwei Jahren fallen. Während BYD ursprünglich plante, in Europa nur reine Elektroautos zu verkaufen, reagiert das Unternehmen nun auf die schwächelnde Nachfrage nach vollelektrischen Modellen. In den kommenden sechs Monaten sollen drei bis vier neue Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge auf den europäischen Markt kommen.
BYD baut auch sein Schnellladenetz “Flash Charging” aus, mit dem Ziel von 200 bis 300 Installationen bis zum zweiten Quartal 2026. Diese Maßnahmen zeigen, dass BYD nicht nur auf die aktuellen Herausforderungen reagiert, sondern auch langfristig in den europäischen Markt investieren will. Die Strategie, lokale Produktionskapazitäten zu schaffen, könnte sich als entscheidender Vorteil im Wettbewerb mit anderen Herstellern erweisen.

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