SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Mastodon, bekannt für seine dezentrale Alternative zu sozialen Netzwerken, erweitert sein Geschäftsmodell. Das Unternehmen bietet nun kostenpflichtige Hosting- und Support-Dienste an, um Organisationen den Einstieg in das offene soziale Netz zu erleichtern.

Mastodon, die gemeinnützige Organisation hinter der dezentralen Alternative zu sozialen Netzwerken wie Threads und X, hat einen neuen Plan zur Monetarisierung vorgestellt. Anstatt sich ausschließlich auf Spenden und Zuschüsse zu verlassen, bietet das Unternehmen nun kostenpflichtige Hosting-, Moderations- und Support-Dienste für Organisationen an, die Teil des offenen sozialen Netzes werden möchten.
Dieses Netzwerk, auch als Fediverse bekannt, ermöglicht es Einzelpersonen und Organisationen, eigene Server einzurichten, die mit anderen Servern, die das gleiche Protokoll, ActivityPub, verwenden, verbunden sind. ActivityPub treibt eine Vielzahl von Softwareanwendungen an, darunter Mastodon, Meta’s Threads, Pixelfed, PeerTube, Misskey, Lemmy und andere. Es wurde auch in größere Plattformen wie WordPress, Ghost und Drupal durch Plugins integriert.
Während jeder ein Konto auf einem öffentlichen Mastodon-Server einrichten kann, ziehen es einige Organisationen vor, ihren eigenen Server zu betreiben, um eigene Regeln festzulegen und den Dienst nach ihren Vorstellungen zu verwalten. Die Einrichtung und Verwaltung eines Servers erfordert jedoch technisches Wissen, ähnlich wie bei der Entscheidung, eine eigene WordPress-Installation zu betreiben, anstatt eine gehostete Version von einem Dienst wie WordPress.com, Bluehost oder DreamHost zu nutzen.
Um dieses Problem zu lösen und gleichzeitig Einnahmen zur Aufrechterhaltung seiner Aktivitäten zu generieren, wird Mastodon Hosting-Dienste einführen. Kunden können ihre eigenen Server über dieses Modell betreiben, wobei das Mastodon-Team die Server verwaltet und optional Moderationsdienste anbietet. Eine weitere Option besteht darin, dass Mastodon Supportverträge anbietet, um die internen Technikteams der Kunden bei der Serververwaltung und -wartung zu unterstützen.
Mastodon betont, dass die angebotenen Server häufig Konten für Marken oder Institutionen betreiben und keine allgemeinen Server mit externen, offenen Anmeldungen sind. Das Unternehmen hat seine Preisgestaltung nicht bekannt gegeben, sondern bietet ein flexibles Abrechnungsmodell an, das von den gewählten Optionen wie Hosting, Support und Moderation abhängt. Gehostete Kunden können jedoch weiterhin ihre eigenen Regeln und Richtlinien festlegen.
Mastodon hat diese Lösung bereits vor der heutigen Einführung getestet, indem es mit Kunden wie der Europäischen Kommission, dem Bundesland Schleswig-Holstein in Deutschland, der Stadt Blois in Frankreich und AltStore, einem Softwareunternehmen, das einen alternativen App-Store entwickelt, zusammengearbeitet hat. Durch diese Partnerschaften konnte Mastodon im Vergleich zu seinen Patreon-Spenden einen vorhersehbareren Einnahmestrom etablieren.
Das Unternehmen betont jedoch, dass das Ziel darin besteht, die Einnahmequellen von Mastodon zu diversifizieren und nicht das aktuelle Modell von Spenden, Zuschüssen und gelegentlich Merchandising zu ersetzen. Mastodon wird auch weiterhin seinen eigenen Server, mastodon.social, als etablierten Einstiegspunkt für Verbraucher betreiben, die das Fediverse erkunden möchten.
„Wir freuen uns, unsere Dienste auf Organisationen auszuweiten, die unsere Vision eines freien, offenen und dezentralisierten sozialen Netzes teilen“, sagte Felix Hlatky, Finanzvorstand von Mastodon, in einer vorbereiteten Erklärung. „Diese Angebote werden finanzielle Stabilität für unser Team bieten und gleichzeitig sicherstellen, dass das Fediverse ein widerstandsfähiges, gemeinschaftsgetriebenes Ökosystem bleibt.“

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