BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion über die Reduzierung der Gesundheitskosten in Deutschland hat eine neue Dimension erreicht. Der Chef der Klinikengruppe Sana, Thomas Lemke, stellt bestimmte medizinische Leistungen für ältere Menschen infrage. Er fordert eine gesellschaftliche Debatte über die Notwendigkeit vollumfänglicher medizinischer Versorgung für Menschen über 80 Jahre.

In der aktuellen Diskussion über die Reduzierung der Gesundheitskosten in Deutschland hat Thomas Lemke, der Vorstandsvorsitzende der Klinikengruppe Sana, einen kontroversen Vorschlag gemacht. Er regt an, bestimmte medizinische Leistungen für Menschen über 80 Jahre zu überdenken. Lemke stellt die Frage, ob es notwendig ist, in jeder Lebensphase, insbesondere bei älteren Menschen, die volle Bandbreite der medizinischen Versorgung anzubieten. Dabei nennt er konkret Implantate sowie Hüft- und Kniegelenke als Beispiele.
In vielen anderen Ländern der Welt werden medizinische Leistungen ab einem bestimmten Alter nur noch mit Eigenbeteiligung angeboten. Diese Praxis könnte auch in Deutschland diskutiert werden, so Lemke. Er betont jedoch, dass eine solche Entscheidung eine tiefgreifende ethisch-moralische Diskussion erfordern würde. Notfall- und Standardversorgungen sollen von diesen Überlegungen ausgenommen bleiben. Stattdessen plädiert Lemke dafür, stärker mit Anreizen als mit Sanktionen zu arbeiten.
Die Debatte erinnert an eine frühere Kontroverse, die der ehemalige Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, im Jahr 2003 auslöste. Mißfelder hatte damals die Frage aufgeworfen, ob 85-Jährige noch auf Kosten der Solidargemeinschaft künstliche Hüftgelenke erhalten sollten. Diese Diskussion führte zu einer breiten öffentlichen Empörung und zeigt, wie sensibel das Thema ist.
Zusätzlich schlägt Lemke ein Bonus-Modell vor, um die Zahl der Arztbesuche in Deutschland zu verringern. Versicherte könnten beispielsweise 100 bis 200 Euro pro Jahr erstattet bekommen, wenn sie nur zwei Mal oder weniger zum Arzt gehen. Diese Anreize sollen dazu beitragen, die Gesundheitskosten zu senken, ohne die notwendige Versorgung zu gefährden.

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