TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer wegweisenden Zusammenarbeit testen das britische Startup Wayve und der japanische Automobilhersteller Nissan ihre KI-gestützte autonome Fahrtechnologie auf den belebten Straßen Tokios. Diese Tests markieren einen bedeutenden Schritt in Wayves internationaler Expansion und unterstreichen die Ambitionen des Unternehmens, die Zukunft des autonomen Fahrens zu gestalten.

Das britische Startup Wayve hat in Zusammenarbeit mit dem japanischen Automobilhersteller Nissan begonnen, seine selbstfahrende Technologie auf den Straßen Tokios zu testen. Diese Tests sind Teil der globalen Expansionsstrategie von Wayve, die darauf abzielt, die Entwicklung autonomer Fahrzeuge voranzutreiben und neue Märkte zu erschließen.
In einer beeindruckenden Demonstration navigierte ein eleganter Nissan Ariya Elektro-SUV durch die geschäftigen Straßen von Ginza, bremste geschickt für Fußgänger, meisterte enge Kreuzungen und wich unvorhersehbaren Radfahrern aus – alles ohne menschliches Eingreifen. Diese Vorführung ist nicht nur eine technische Machbarkeitsstudie, sondern auch ein Meilenstein für Wayve, das mit seiner KI-Technologie die autonome Mobilität revolutionieren möchte.
Wayve verfolgt einen innovativen Ansatz, der auf „Embodied AI“ basiert. Im Gegensatz zu traditionellen Systemen, die auf vorab kartierten Umgebungen oder expliziter Programmierung für jede Situation beruhen, lernt Wayves KI durch die Analyse von Mustern im menschlichen Verhalten und passt sich flexibel den unvorhersehbaren Rhythmen des urbanen Lebens an. Laut Wayve-CEO Alex Kendall hat das System einen Wendepunkt in seinen Fähigkeiten erreicht, indem es Daten von Tokios dichten, fußgängerreichen Straßen schnell verarbeitet, um seine Leistung zu verfeinern.
Die Testfahrzeuge, Nissan Ariya, sind mit einem fortschrittlichen Sensorsystem ausgestattet: 11 Kameras für eine 360-Grad-Sicht, fünf Radare zur Objekterkennung bei schlechtem Wetter und ein LiDAR-Lasersensor der nächsten Generation für präzise Tiefenkartierung und Redundanz. Diese Ausstattung ermöglicht Level-2-Autonomie, was bedeutet, dass das System das Lenken, Beschleunigen und Bremsen übernimmt, aber ein Sicherheitsfahrer bereitstehen muss, um einzugreifen. In der Ginza-Demonstration meisterte das Fahrzeug nahtlos rote Ampeln, Zebrastreifen und einfließenden Verkehr, was Nissan als neuen Standard für autonomes Fahren mit fortschrittlicher Kollisionsvermeidung bezeichnet.
Wayves Weg nach Tokio ist das Ergebnis strategischer Schritte, die Anfang dieses Jahres begannen. Im April 2025 schloss das Startup einen wegweisenden Vertrag mit Nissan ab, um seine AI Driver-Software in die fortschrittlichen Fahrerassistenzsysteme (ADAS) des Automobilherstellers zu integrieren. Dies wurde durch die Eröffnung von Wayves erstem asiatischen Test- und Entwicklungszentrum in Yokohama ergänzt, das darauf abzielt, Daten aus Japans komplexen Straßennetzen zu sammeln.
Für Nissan bietet die Zusammenarbeit mit Wayve eine Chance zur Erneuerung in einer turbulenten Zeit. Der japanische Riese, einst ein Pionier bei Elektrofahrzeugen mit dem Leaf, hat mit rückläufigen Verkaufszahlen, Stellenabbau und externen Druck wie US-Zöllen zu kämpfen. Autonome Technologie bietet einen Weg zur Wiederbelebung, insbesondere da der globale Markt für selbstfahrende Fahrzeuge bis 2030 auf 2 Billionen US-Dollar geschätzt wird.
Dennoch stehen Herausforderungen bevor. Regulatorische Hürden in Japan erfordern strenge Sicherheitsnachweise, und das öffentliche Vertrauen in selbstfahrende Fahrzeuge bleibt nach hochkarätigen Vorfällen anderswo fragil. Wayves Fokus auf Kamera- und Radartechnologie hält die Kosten niedrig, aber der Übergang zur unüberwachten Level-4-Autonomie wird noch mehr Daten erfordern. Dennoch beweist Wayve mit den Tests in Tokio, dass KI, die in einem Londoner Labor entwickelt wurde, in den dynamischsten Städten der Welt gedeihen kann.

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