BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der geplante Wechsel an der Spitze der Deutschen Bahn sorgt für erhebliche Spannungen. Gewerkschaften wie die EVG kritisieren die Personalentscheidungen, die von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder vorangetrieben werden. Trotz umfangreicher Sanierungspläne verzögern sich die Ziele für Pünktlichkeit und Netzmodernisierung, was bei Fahrgastverbänden auf Skepsis stößt.
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Der bevorstehende Wechsel in der Führungsetage der Deutschen Bahn hat zu erheblichen Spannungen innerhalb des Aufsichtsrats geführt. Besonders die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) äußert Bedenken gegenüber der geplanten Ernennung von Evelyn Palla zur neuen Bahnchefin. Trotz ihrer bisherigen Erfolge im Regionalverkehr sieht die Gewerkschaft ihren Aufstieg kritisch, da er mit einer umstrittenen Personalentscheidung des Bundesverkehrsministers Patrick Schnieder einhergeht.
Schnieder plant, Dirk Rompf als Nachfolger von Philipp Nagl bei der DB InfraGo zu installieren, was auf Widerstand stößt. Nagl gilt als Experte für die dringend notwendige Generalsanierung des Schienennetzes. Kritiker, darunter EVG-Chef Martin Burkert, werfen Rompf eine Verbindung zu der umstrittenen Amtszeit von Ronald Pofalla vor. Die Deutsche Lokomotivführer-Gewerkschaft hingegen sieht keinen Grund zur Ablehnung von Palla.
Der anstehende Aufsichtsratstermin entwickelt sich zu einer Machtprobe zwischen der EVG und dem Bundesverkehrsminister. Es wird diskutiert, ob eine Zweidrittel- oder einfache Mehrheit für die Berufung von Palla erforderlich ist. Eine Ablehnung durch die EVG könnte den Prozess verzögern und erstmals eine Vermittlungssitzung erzwingen, bevor eine endgültige Entscheidung fällt.
Verkehrsminister Schnieder hat zudem umfangreiche Strategien vorgestellt, um die Bahn nachhaltig aus der Krise zu führen. Dennoch verzögern sich die Pläne für die Generalsanierung des Schienennetzes bis 2036. Auch das Pünktlichkeitsziel für den Fernverkehr wurde auf Ende 2029 verschoben. Diese Ankündigungen stoßen beim Fahrgastverband Pro Bahn auf Skepsis, der mehr finanzielle Mittel und Ehrgeiz bei der Pünktlichkeit fordert.
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