Aktivisten besetzen Braunkohlebagger im Tagebau Hambach

NIEDERZIER / LONDON (IT BOLTWISE) – Im Tagebau Hambach haben Aktivisten einen Braunkohlebagger besetzt, um gegen die geplante Rodung des Hambacher Forsts zu protestieren. Zwölf Personen drangen unbefugt in den Bereich ein, acht von ihnen kletterten auf einen Schaufelradbagger. Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort und wartet auf spezialisierte Höhenretter, um die Situation zu klären.

Im Tagebau Hambach hat sich eine Gruppe von Aktivisten Zugang zu einem Braunkohlebagger verschafft, um gegen die geplante Rodung des Hambacher Forsts durch den Energiekonzern RWE zu protestieren. Insgesamt zwölf Personen drangen unbefugt in den Bereich ein, wobei acht von ihnen in großer Höhe auf einem Schaufelradbagger kletterten. Zwei der Aktivisten seilten sich von dort ab, während die restlichen vier eine Förderbandanlage besetzten.

Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort, um die Lage zu beruhigen. Ein Sprecher der Polizei Düren erklärte, dass spezialisierte Höhenretter angefordert wurden, um mit den Aktivisten in Kontakt zu treten und eine Lösung zu finden. Auch ein Hubschrauber ist im Einsatz, um die Situation aus der Luft zu überwachen.

RWE, der Betreiber des Tagebaus, verurteilte die Aktion scharf. Ein Sprecher des Unternehmens betonte, dass der Bagger aus Sicherheitsgründen derzeit nicht in Betrieb sei und die Kohleversorgung der Kraftwerke weiterhin gewährleistet sei. RWE kündigte an, rechtliche Schritte gegen die Aktivisten einzuleiten, da diese sowohl die Sicherheit der Mitarbeiter als auch ihre eigene gefährden würden.

Die Aktivisten, die sich selbst “Pirat*innen” nennen, wollen mit ihrer Aktion auf die bevorstehende Rodung eines Teils des Hambacher Forsts aufmerksam machen. Sie kritisieren, dass es profitabel sei, Wälder zu roden und Dörfer abzureißen, um Platz für industrielle Projekte zu schaffen. Die Gruppe befürchtet, dass das besetzte “Sündenwäldchen” in den kommenden Wochen geräumt und gerodet wird.

RWE plant, das Wäldchen am Rande des Tagebaus zu roden, um Kies abzubauen, der zur Stabilisierung der Böschung eines später dort geplanten Sees benötigt wird. Ein Großteil der Bäume ist bereits gefällt, und in der kommenden Rodungssaison, die am 1. Oktober beginnt, soll die verbliebene Fläche gerodet werden. In der Vergangenheit kam es bereits häufiger zu Polizeieinsätzen, da sich Aktivisten in selbstgebauten Baumhäusern aufhalten.

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