BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Jan Böhmermanns neueste Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt sorgt für Kontroversen. Angekündigt als Verteidigung der Kunstfreiheit, wird sie von Kritikern als eine Reihe eitler Provokationen wahrgenommen. Die Schau stellt die Frage, ob es sich um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Medienfreiheit handelt oder bloß um Klamauk.

Jan Böhmermann, bekannt für seine provokanten Beiträge im Fernsehen, hat mit seiner neuesten Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt erneut für Aufsehen gesorgt. Die Ausstellung, die als Verteidigung der Kunst- und Meinungsfreiheit angekündigt wurde, wird von vielen als eine Aneinanderreihung von Provokationen wahrgenommen, die mehr über den Kurator selbst als über das Thema der Freiheit aussagen.
Bereits der Auftakt der Ausstellung irritiert: Journalisten müssen ihre Kameras und Aufnahmegeräte abgeben, selbst bei der Pressekonferenz. Diese Maßnahme, die Böhmermann mit der Kunstfreiheit begründet, steht im Widerspruch zu den Prinzipien der Pressefreiheit und öffentlicher Kontrolle, die bei der Nutzung öffentlicher Gelder erwartet werden.
Die ausgestellten Werke, darunter eine Butterfigur von Helmut Kohl und KI-generierte Aktbilder des Bundeskanzlers, wirken eher wie Gags aus einer Studenten-WG als wie ernsthafte Auseinandersetzungen mit der politischen Gegenwart. Während andere Künstler die Mechanismen von Social Media reflektieren, scheint Böhmermann in einer nostalgischen Fantasie von einer Welt ohne Smartphones zu schwelgen.
Besonders entlarvend ist der Pavillon, in dem Böhmermanns Gerichtsakten ausgestellt sind. Diese Dokumente, kunstvoll geschwärzt und meterhoch montiert, beeindrucken zwar in ihrer Menge, bieten jedoch wenig Kontext oder Aufklärung. Stattdessen wird das Spektakel der eigenen Rechtsstreitigkeiten zur Schau gestellt, was die Frage aufwirft, was dies mit Kunstfreiheit zu tun hat.
Die Ausstellung endet mit einem Gefühl der Beliebigkeit. Anstatt die Debatte über Medienfreiheit zu erweitern, scheint sie diese zu verflachen. Die verwendeten Symbole sind laut, aber leer, und die Provokationen landen oft im Kindischen. Während Böhmermann vorgibt, für die Freiheit einzustehen, imitiert er in Wahrheit deren Gegner durch Abschottung und Regelwut.

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