LONDON (IT BOLTWISE) – Die Sicherung eines Investitionsangebots von einem Risikokapitalgeber kann für Startups ein bedeutender Meilenstein sein. Doch die Bewertung, die auf dem Tisch liegt, ist oft nicht der Betrag, der letztendlich auf dem Bankkonto landet. Die Struktur der Liquidationspräferenzen spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

Die Sicherung eines Investitionsangebots von einem Risikokapitalgeber kann für Startups ein bedeutender Meilenstein sein. Doch die Bewertung, die auf dem Tisch liegt, ist oft nicht der Betrag, der letztendlich auf dem Bankkonto landet. Glen Waters, Leiter des Bereichs Early-Stage-Tech und Life-Sciences-Banking bei HSBC Innovation Banking UK, betont, dass ein Term Sheet von Risikokapitalgebern weit mehr als nur Vor- und Nachbewertung enthält. VCs sind in der Regel Minderheitsinvestoren und verlangen häufig Vorzugsaktien, die ihnen ein gewisses Maß an Kontrolle über das Unternehmen geben und gleichzeitig das finanzielle Risiko begrenzen.
Vorzugsaktien ermöglichen es dem Investor, bei einem Liquiditätsereignis zuerst ausgezahlt zu werden. Sollte es nicht gut laufen, erhalten die VCs zumindest ihr investiertes Kapital zurück, bevor gewöhnliche Aktionäre etwas sehen. Gründer hingegen erhalten typischerweise Stammaktien. Die wirtschaftlichen Rechte, die mit Vorzugsaktien verbunden sind, sollten im Term Sheet klar definiert sein, damit Gründer die sogenannte ‘Wasserfall’-Auszahlungsstruktur modellieren können. Diese Hierarchie der Auszahlungen kann erhebliche Konsequenzen haben, insbesondere wenn Gründer die Risiken im Deal nicht vollständig verstehen.
Ein entscheidender Aspekt der Vorzugsaktien ist die Liquidationspräferenz, die als das wirtschaftlich wichtigste Element im Term Sheet gilt. Diese Präferenz kann in verschiedenen Formen auftreten, wie etwa nicht-partizipierend oder partizipierend. Bei einem Liquiditätsereignis hat der Investor die Möglichkeit, entweder das investierte Kapital multipliziert mit dem Liquidationsmultiplikator zu erhalten oder die Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln und als gewöhnlicher Aktionär teilzunehmen. Bei partizipierenden Vorzugsaktien erhält der Investor zuerst den investierten Betrag multipliziert mit dem Liquidationsmultiplikator und dann zusätzlich eine anteilige Verteilung der verbleibenden Erlöse.
Gründer sollten besonders vorsichtig bei Term Sheets sein, die partizipierende Vorzugsaktien mit mehreren Multiplikatoren vorsehen. Solche Strukturen können die Moral im Unternehmen beeinträchtigen, da Mitarbeiter erkennen, dass ihre Optionen möglicherweise nicht viel wert sind. Chris Smith, Managing Partner des Londoner VC-Fonds Playfair, rät Gründern, nur 1x nicht-partizipierende Vorzugsaktien zu akzeptieren, da diese fair für den VC und überschaubar für den Gründer sind. Eine komplexe Wasserfallstruktur kann die Träume der Gründer von einem erfolgreichen Exit erschweren.

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