LONDON (IT BOLTWISE) – Astronomen haben eine ungewöhnliche Verzerrung im Kuipergürtel entdeckt, die auf einen bislang unbekannten Planeten hinweisen könnte. Diese Entdeckung könnte das Verständnis unseres Sonnensystems erheblich erweitern und neue Fragen zur Dynamik der Himmelskörper aufwerfen.

Am äußersten Rand unseres Sonnensystems haben Astronomen eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Eine Verzerrung der Umlaufbahnen von Objekten im Kuipergürtel, die auf die Existenz eines unbekannten Planeten hindeuten könnte. Diese Zone, die weit hinter dem Neptun liegt, zeigt eine ungewöhnliche Neigung der Bahnebene, die sich zwischen 80 und 200 Astronomischen Einheiten (AE) von der Sonne erstreckt.
Eine Astronomische Einheit entspricht der mittleren Entfernung zwischen Erde und Sonne, etwa 149,6 Millionen Kilometer. Diese Maßeinheit ist besonders nützlich, um Entfernungen innerhalb unseres Sonnensystems zu vergleichen. Die Forscher sprechen von einer sogenannten ‘Warp’-Struktur, die eine Neigung der Bahnebene um rund 15 Grad aufweist. Diese Abweichung ist in anderen Bereichen des Kuipergürtels nicht zu beobachten.
Um die Ursache dieser Schieflage zu ergründen, simulierten Wissenschaftler verschiedene Szenarien. Ein naheliegendes Modell schlägt vor, dass ein bislang unentdecktes Objekt, möglicherweise ein kleinerer Planet, diese Verzerrung verursacht. Während frühere Modelle einen massereichen Planeten, bekannt als ‘Planet 9’, vorschlugen, richtet sich der Fokus nun auf ein kleineres Objekt, das vorläufig als ‘Planet Y’ bezeichnet wird.
Planet Y könnte eine Masse zwischen der von Merkur und Erde haben und in einer Umlaufbahn von rund 100 bis 200 AE die Sonne umkreisen. Seine leicht geneigte Bahn könnte die beobachtete Verzerrung im Kuipergürtel erklären. Die Schwerkraft dieses Planeten könnte die Umlaufbahnen der kleineren Himmelskörper dauerhaft aus der Ebene kippen. Diese Hypothese erscheint kompakter und realistischer als frühere Modelle.
Die Forscher sind sich jedoch nicht vollständig sicher. Es besteht eine kleine, aber relevante Wahrscheinlichkeit, dass die gemessene ‘Warp’-Struktur zufällig entstanden ist. Alternative Erklärungen, wie der Einfluss vergangener Sternbegegnungen, werden ebenfalls in Betracht gezogen. Dennoch gilt die Existenz eines erdgroßen Planeten als plausible Möglichkeit.
Die Hoffnungen ruhen nun auf dem Vera C. Rubin Observatory, das ab 2025 mit einer umfassenden Himmelsdurchmusterung beginnen soll. Diese Untersuchung könnte nicht nur helfen, die ‘Warp’-Struktur detaillierter zu erfassen, sondern auch Hinweise auf Planet Y selbst liefern, sofern er sich in einem beobachtbaren Bereich befindet.

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