BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die EU-Kommission plant eine Verdopplung der Zölle auf Stahlimporte, um die heimische Industrie vor billiger Konkurrenz zu schützen. Diese Maßnahme soll die europäischen Stahlproduzenten stärken und Arbeitsplätze sichern. Die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten steht noch aus.

Die Europäische Kommission hat angekündigt, die Zölle auf Stahlimporte zu verdoppeln, um die heimische Industrie vor billiger Konkurrenz aus Ländern wie China zu schützen. Der zuständige EU-Kommissar Stéphane Séjourné erklärte, dass der Zollsatz für Importe, die über eine bestimmte Menge hinausgehen, auf 50 Prozent erhöht werden soll. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die europäische Stahlindustrie und die damit verbundenen Wertschöpfungsketten zu schützen.
Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, müssen sowohl das Europaparlament als auch die EU-Staaten zustimmen. Die Pläne der Kommission werden von Deutschlands größtem Stahlhersteller thyssenkrupp Steel begrüßt. Stahlchef Dennis Grimm betonte die Notwendigkeit eines wirksamen Handelsschutzes, um die europäische Stahlindustrie zu sichern. Die Umsetzung der Maßnahmen müsse zügig und konsequent erfolgen.
Ein zentrales Thema in der Diskussion sind die weltweiten Überkapazitäten im Stahlsektor, die auf mehr als 600 Millionen Tonnen geschätzt werden. Diese Überkapazitäten könnten dazu führen, dass Exporte, die bisher nach Nordamerika gingen, nun nach Europa umgeleitet werden. Dies würde den Druck auf europäische Hersteller weiter erhöhen. Die meisten Stahlimporte in die EU stammen derzeit aus der Türkei, Südkorea, Indien, Vietnam, China, Japan, dem Vereinigten Königreich und der Ukraine.
Deutschland, das innerhalb der EU die größte Stahlindustrie besitzt, ist besonders von den Herausforderungen betroffen. Die Branche leidet unter der Krise in Abnehmerbranchen wie der Autoindustrie, gestiegenen Energiepreisen und den Kosten für den Umbau zu einer klimafreundlicheren Produktion. Auch die hohen Zölle auf Exporte in die USA belasten die deutsche Stahlindustrie. Bundeskanzler Friedrich Merz plant im Herbst einen “Stahlgipfel”, um die Probleme der Branche zu adressieren.
Die neuen EU-Vorgaben sollen einen derzeit gültigen Schutzmechanismus ersetzen, der im Juni kommenden Jahres ausläuft. Zustimmung kommt bereits aus dem EU-Parlament, wo der CDU-Abgeordnete Dennis Radtke von einem wirksamen Schutz für Europas Industrie spricht. Auch Anna Cavazzini von den Grünen und der SPD-Handelsexperte Bernd Lange unterstützen die Pläne der Kommission.

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