SACRAMENTO / LONDON (IT BOLTWISE) – Kalifornien steht vor einer großen Herausforderung: Die Energiewende bedroht tausende Arbeitsplätze in der Ölindustrie. Während die Regierung versucht, den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen, fühlen sich viele Arbeiter im Stich gelassen. Die Unsicherheit wächst, da wichtige Raffinerien schließen und die Zukunft der Beschäftigten ungewiss bleibt.

Kalifornien, einst einer der größten Ölproduzenten der USA, steht vor einer tiefgreifenden Transformation. Die Energiewende, die den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien beschleunigen soll, hat bereits zu erheblichen Veränderungen in der Ölindustrie geführt. Raffinerien wie die von Phillips 66 in Los Angeles und Valero in der Bay Area stehen vor der Schließung, was tausende Arbeitsplätze gefährdet.
Die Regierung unter Gouverneur Gavin Newsom hat zwar Maßnahmen ergriffen, um den Übergang zu unterstützen, doch die Botschaften sind oft widersprüchlich. Einerseits werden Gesetze verabschiedet, die die Ölindustrie regulieren sollen, andererseits werden Genehmigungen für neue Bohrungen erteilt. Diese Unsicherheit führt dazu, dass viele Arbeiter, wie der 37-jährige Wilfredo Cruz, sich um ihre Zukunft sorgen.
Die Schließung der Raffinerien hat nicht nur Auswirkungen auf die Beschäftigten, sondern auch auf die lokalen Gemeinden. In Städten wie Benicia, wo Valero einen erheblichen Teil der Steuereinnahmen ausmacht, drohen finanzielle Engpässe. Die Stadtverwaltung spricht von einem ‘seismischen’ Einfluss auf die lokale Wirtschaft.
Um den betroffenen Arbeitern zu helfen, hat Kalifornien den Displaced Oil and Gas Worker Fund ins Leben gerufen. Dieser Fonds soll Umschulungen und neue Jobmöglichkeiten finanzieren. Doch die Mittel sind begrenzt und laufen 2027 aus. Ohne eine Verlängerung dieser Unterstützung drohen viele Arbeiter, wie Wilfredo Cruz, in der Luft zu hängen. Er hat sich bereits in einem Online-Kurs für Cybersicherheit eingeschrieben, um sich auf eine Zukunft außerhalb der Ölindustrie vorzubereiten.
Die Energiewende in Kalifornien ist ein komplexes Unterfangen, das nicht nur technologische, sondern auch soziale Herausforderungen mit sich bringt. Während die Regierung bestrebt ist, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, muss sie auch sicherstellen, dass die betroffenen Arbeiter nicht zurückgelassen werden. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob Kalifornien diesen Balanceakt erfolgreich meistert.

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