US-Regionalbanken unter Druck: Betrügerische Kredite sorgen für Unsicherheit

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Aktien von Zions Bancorp und Western Alliance erlebten einen dramatischen Kursrutsch, nachdem bekannt wurde, dass beide Banken Opfer von betrügerischen Kreditaktivitäten geworden sind. Diese Vorfälle werfen erneut Fragen zur Stabilität des US-Regionalbankensektors auf, der bereits in der Vergangenheit mit Vertrauenskrisen zu kämpfen hatte. Experten warnen vor möglichen strukturellen Schwächen in der Kreditvergabe, die das Vertrauen der Anleger erschüttern könnten.

Die jüngsten Entwicklungen bei den US-Regionalbanken Zions Bancorp und Western Alliance haben die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Beide Institute mussten erhebliche Verluste hinnehmen, nachdem sie Opfer von betrügerischen Kreditaktivitäten geworden waren. Zions Bancorp musste Kredite in Höhe von rund 50 Millionen US-Dollar abschreiben, die über ihre Tochtergesellschaft California Bank & Trust vergeben worden waren. Diese Kredite waren an Investoren im Bereich notleidender Gewerbeimmobilien gegangen, wobei falsche Angaben zu Sicherheiten und Verträgen gemacht wurden.

Auch Western Alliance Bancorp bestätigte, dass sie von ähnlichen betrügerischen Aktivitäten betroffen ist. Hierbei handelte es sich um Kredite, bei denen die hinterlegten Sicherheiten entweder nicht existierten oder mehrfach verpfändet worden waren. Beide Banken haben rechtliche Schritte gegen die betroffenen Kreditnehmer eingeleitet, um die Verluste zu minimieren und das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

Die Vorfälle haben bei Investoren Besorgnis ausgelöst, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt, sondern um Anzeichen für tiefere strukturelle Schwächen in der Kreditvergabe. Diese Unsicherheit wird durch den jüngsten Zusammenbruch des Subprime-Kreditgebers Tricolor Holdings verstärkt, der ebenfalls Zweifel an der Gesundheit der US-Kreditmärkte aufkommen lässt. Trotz der heftigen Marktreaktion betonen Analysten, dass die finanziellen Verluste der beiden Institute im Verhältnis zu ihrer Bilanzsumme begrenzt seien.

Die Enthüllungen kommen zu einer Zeit, in der viele Regionalbanken bereits mit sinkenden Margen und steigenden Kreditausfällen kämpfen. Die anhaltend hohen Leitzinsen der US-Notenbank Fed belasten die Finanzierungskosten, während die Preise für Gewerbeimmobilien in vielen Städten der USA um zweistellige Prozentsätze gefallen sind. Analysten warnen, dass Fälle wie die bei Zions und Western Alliance die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden erneut auf die Kreditqualität und die Sicherheitenprüfung lenken könnten.

Die US-Regionalbanken hatten bereits 2023 eine schwere Vertrauenskrise erlebt, nachdem Institute wie Silicon Valley Bank und First Republic durch rapide Abflüsse von Kundeneinlagen kollabierten. Damals standen allerdings Zinsrisiken und Liquiditätsengpässe im Mittelpunkt – nicht Kreditbetrug. Die jetzige Situation zeigt erneut, wie empfindlich der Markt auf schlechte Nachrichten reagiert. Selbst moderate Abschreibungen können Panik auslösen, wenn Anleger befürchten, dass sich ähnliche Fälle bei anderen Banken wiederholen könnten.

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