BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Huawei bleibt ein dominanter Akteur im deutschen Vodafone-Netz, trotz neuer Ausschreibungen an Samsung. Während andere Länder Huawei aus ihren Netzen verbannen, zeigt sich Deutschland zögerlich. Die strategische Entscheidung von Vodafone, auf Stabilität zu setzen, könnte langfristige Auswirkungen auf die Netzlandschaft haben.

In der deutschen Telekommunikationslandschaft bleibt Huawei ein dominanter Akteur, insbesondere im Vodafone-Netz, wo fast die Hälfte der Antennen von dem chinesischen Technologieriesen stammt. Trotz wachsender Sicherheitsbedenken und internationaler Bestrebungen, Huawei aus den Netzen zu verbannen, zeigt sich Deutschland zurückhaltend. Die jüngste Entscheidung von Vodafone, Samsung mit der Erweiterung neuer Standorte zu beauftragen, ändert wenig an der bestehenden Dominanz von Huawei.
Vodafone hat kürzlich die Ausschreibung „Spring 6“ an Samsung vergeben, die sich auf 6.000 bis 7.000 meist neue Standorte konzentriert. Diese Entscheidung wird jedoch kaum die bestehende Verteilung der Antennen im Vodafone-Netz beeinflussen, wo Ericsson mit 51 Prozent und Huawei mit 49 Prozent vertreten sind. Der Telekommunikationsexperte John Strand beschreibt den Einfluss von Samsung als marginal und vergleicht ihn mit dem Versuch, einen Brand mit einer Tasse Wasser zu löschen.
Während Länder wie Großbritannien, Schweden und die USA Huawei aus ihren Netzen verbannt haben, beschränkt sich das deutsche Verbot lediglich auf das Kernnetz und die Managementsoftware. Die Antennentechnik, die zunehmend die Netzintelligenz beherbergt, bleibt von diesen Beschränkungen unberührt. Diese strategische Entscheidung könnte langfristige Auswirkungen auf die Sicherheit und Stabilität der deutschen Telekommunikationsinfrastruktur haben.
Samsung plant, ab 2026 erste OpenRAN-Standorte an der Ostsee aufzubauen. Diese Technologie ermöglicht die Kombination von Komponenten verschiedener Hersteller, was theoretisch zu mehr Flexibilität und Innovation führen könnte. Allerdings hat OpenRAN bisher nicht den erhofften Durchbruch erzielt, da der Marktanteil 2024 sank und viele Betreiber über Stabilitätsprobleme klagen. In Großbritannien hatte Vodafone ein ähnliches Projekt angekündigt, entschied sich jedoch letztlich, Huawei durch Ericsson und Nokia zu ersetzen.
Die Diskussionen über ein mögliches Teil-Verbot chinesischer Netztechnik in Deutschland halten an, während Vodafone auf Stabilität setzt. Die drei großen Netzbetreiber arbeiten an einem Ersatz-Managementsystem, das bis 2029 einsatzbereit sein soll. Der Schritt zu Samsung wird daher eher als Testlauf denn als strategischer Wandel betrachtet. Huawei bleibt trotz wachsender Sicherheitsbedenken der heimliche Architekt im deutschen Vodafone-Netz.

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