MAILAND / LONDON (IT BOLTWISE) – UniCredit hat mit einem Gewinnplus von 2,6 Milliarden Euro die Erwartungen der Analysten übertroffen. Trotz dieser positiven Nachricht verzeichnete die Aktie der Bank an der Börse in Mailand einen leichten Rückgang. Der Konzernchef Andrea Orcel sieht die Bank auf dem Weg zu einem Rekordjahr mit einem Gewinn von 10,5 Milliarden Euro.

Die italienische Großbank UniCredit hat mit einem Gewinn von 2,6 Milliarden Euro die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dies entspricht einem Anstieg von knapp fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser positiven Nachricht reagierte der Aktienmarkt zunächst mit einem leichten Kursrückgang. Die Aktie verlor kurz nach Handelsbeginn in Mailand rund ein halbes Prozent und lag damit im Mittelfeld des Eurozonen-Index EuroStoxx 50.
UniCredit-Chef Andrea Orcel äußerte sich dennoch optimistisch und sieht die Bank auf Kurs, das beste Jahr ihrer Geschichte zu verzeichnen. Er prognostiziert einen Jahresgewinn von rund 10,5 Milliarden Euro. Die Erträge der Bank stiegen minimal auf knapp 6,2 Milliarden Euro, übertrafen jedoch die Erwartungen der Experten. Höhere Dividenden und Provisionen kompensierten rückläufige Zinserträge, während die Betriebskosten stabil blieben.
Ein weiterer Faktor, der zum Gewinn beitrug, war die Reduzierung der Rückstellungen für drohende Kreditausfälle um fast ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Zudem rechnet UniCredit ihre Beteiligungen an der deutschen Commerzbank und der griechischen Alpha Bank anteilig in ihre Geschäftszahlen ein. Die Italiener hatten im September 2024 im großen Stil bei der Commerzbank investiert und ihre Beteiligung auf über 26 Prozent ausgebaut.
Die Commerzbank-Spitze, der Betriebsrat und die Bundesregierung als zweitgrößter Aktionär wehren sich jedoch gegen eine Übernahme durch UniCredit. Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hat die Ziele für Gewinnausschüttungen erhöht, um die eigenen Anteilseigner zu binden. Gleichzeitig streicht die Bank tausende Stellen, um die Kosten zu senken, vor allem in Deutschland. Der Betriebsrat unterstützt diese Maßnahmen in der Hoffnung, die Eigenständigkeit des Frankfurter DAX-Konzerns zu bewahren.

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