SANTA BARBARA / LONDON (IT BOLTWISE) – Google hat erneut einen bedeutenden Schritt im Bereich des Quantencomputings angekündigt. Mit dem neuen Algorithmus ‘Quantum Echoes’ verspricht das Unternehmen, komplexe wissenschaftliche Probleme schneller zu lösen als mit herkömmlichen Computern. Doch nicht alle Experten sind von der Machbarkeit dieser Technologie überzeugt.

Google hat kürzlich einen weiteren Vorstoß im Bereich des Quantencomputings unternommen und behauptet, mit ihrem neuen Algorithmus ‘Quantum Echoes’ einen bedeutenden Vorteil gegenüber klassischen Computern zu erzielen. Diese Technologie könnte, so die Forscher, die Struktur von Molekülen effizienter bestimmen und somit wissenschaftliche Probleme schneller lösen. Der Algorithmus könnte theoretisch auch auf anderen Quantencomputern repliziert werden.
Hartmut Neven, Leiter von Googles Quantencomputing-Labor in Santa Barbara, Kalifornien, äußerte sich optimistisch, dass Quantencomputer in fünf Jahren praktische Anwendungen finden könnten. Dennoch gibt es unter Wissenschaftlern Skepsis gegenüber der Behauptung des ‘quantum advantage’. Dries Sels, ein Quantenphysiker an der New York University, betont, dass der Beweis für die Überlegenheit der Quantenalgorithmen noch aussteht, da es möglicherweise effizientere klassische Algorithmen gibt.
Einige Experten halten die Aussicht auf eine baldige praktische Nutzung für verfrüht. James Whitfield, Quantenphysiker am Dartmouth College, lobt zwar den technischen Fortschritt, sieht jedoch noch keine wirtschaftlich relevanten Probleme, die damit gelöst werden könnten. Google und seine Partner haben in einer Vorveröffentlichung auf arXiv dargelegt, wie der Algorithmus auf einfache Moleküle angewendet werden kann, wobei die Ergebnisse durch Kernspinresonanzmessungen bestätigt wurden.
Die Anwendung des Quantum Echoes-Algorithmus auf komplexere Systeme erfordert jedoch weniger fehleranfällige Hardware oder Methoden zur Fehlerkorrektur, die noch in der Entwicklung sind. Der Algorithmus nutzt Googles Willow-Chip, der 105 supraleitende Schaltkreise verwendet, um Informationen als Quantenbits zu speichern. Diese Technologie ermöglicht es, subtile Quantenverbindungen zwischen entfernten Teilen des Computers zu erkennen, die sonst durch Interaktionen verloren gehen würden.
Um den Algorithmus auf Moleküle anzuwenden, simulieren Forscher die ‘Spins’ von Atomkernen, eine Quanten-Eigenschaft, die jeden Kern wie einen winzigen Stabmagneten wirken lässt. Durch die Messung dieser magnetischen Interaktionen kann die Struktur eines Moleküls aufgedeckt werden. Der Quantum Echoes-Algorithmus kann dabei helfen, langreichweitige Interaktionen zu erkennen, die mit herkömmlichen Methoden nicht erfasst werden können.


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