LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass Trigger-Warnungen auf sozialen Medien oft mehr Neugier als Vorsicht auslösen. Trotz der Warnungen entscheiden sich viele junge Erwachsene, das potenziell belastende Material dennoch anzusehen. Diese Ergebnisse werfen Fragen zur Wirksamkeit solcher Warnungen auf.
Trigger-Warnungen sind in der digitalen Welt allgegenwärtig, von sozialen Medien bis hin zu akademischen Kursmaterialien. Sie sollen Menschen helfen, sich emotional auf potenziell belastende Inhalte vorzubereiten oder diese zu vermeiden. Doch eine neue Studie zeigt, dass diese Warnungen oft nicht die beabsichtigte Wirkung haben. Stattdessen entscheiden sich die meisten Menschen, die auf solche Warnungen stoßen, die Inhalte trotzdem anzusehen.
Die Studie, die im Journal of Behavior Therapy and Experimental Psychiatry veröffentlicht wurde, untersuchte das Verhalten von 261 jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 25 Jahren über einen Zeitraum von sieben Tagen. Die Teilnehmer berichteten über ihre täglichen Erfahrungen mit sozialen Medien, einschließlich der Häufigkeit, mit der sie Trigger-Warnungen sahen und wie sie darauf reagierten.
Interessanterweise zeigte die Studie, dass selbst Personen mit einer Vorgeschichte von Traumata oder psychischen Problemen nicht eher dazu neigten, gewarnte Inhalte zu vermeiden. Dies widerspricht der Annahme, dass Trigger-Warnungen besonders für psychisch vulnerable Personen hilfreich sind. Stattdessen war Neugier der häufigste Grund, warum die Teilnehmer die Inhalte trotz Warnung ansahen.
Die Ergebnisse werfen Fragen zur Wirksamkeit von Trigger-Warnungen auf. Während sie in der Theorie dazu dienen sollen, emotionalen Stress zu reduzieren, zeigen sowohl Laborstudien als auch diese neue Untersuchung, dass sie in der Praxis oft nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Dies könnte darauf hindeuten, dass alternative Ansätze erforderlich sind, um Menschen im Umgang mit belastenden Inhalten besser zu unterstützen.
Die Forscher fanden heraus, dass Personen, die Trigger-Warnungen sahen, tendenziell höhere Werte auf Skalen für psychische Symptome und geringeres allgemeines Wohlbefinden aufwiesen. Dies könnte darauf hindeuten, dass diese Personen mehr Zeit in Online-Räumen verbringen, in denen solche Warnungen häufig sind, oder dass die Warnungen für sie persönlich relevanter sind.
Die Studie legt nahe, dass es wichtig ist, bewusster mit negativen Inhalten umzugehen und sich der eigenen Reaktionen darauf bewusst zu sein. Für Personen, die sich häufig durch Online-Inhalte überfordert fühlen oder diese in großen Mengen konsumieren, könnte dies ein Hinweis auf zugrunde liegende Probleme sein, die therapeutische Aufmerksamkeit erfordern.
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