LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Amazon hat mit der Einführung seines neuen Shopping-Formats “Haul” in Großbritannien einen strategischen Schritt unternommen, um die Vorherrschaft im europäischen E-Commerce-Markt zu sichern.
Amazon hat mit seinem neuen Format “Haul” einen bedeutenden Schritt unternommen, um die junge, technikaffine Generation für sich zu gewinnen. Dieses Format, das sich durch niedrige Preise und eine visuelle, mobile Benutzeroberfläche auszeichnet, zielt darauf ab, den E-Commerce in Europa zu revolutionieren. Der Fokus liegt auf impulsiven Käufen, die durch Bilder und Videos angeregt werden, anstatt durch gezielte Produktsuchen.
Mit “Haul” positioniert sich Amazon direkt gegen asiatische Plattformen wie Temu und Shein, die in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen haben. Der Start in Großbritannien markiert den Beginn einer breiteren Einführung in Europa, mit weiteren Märkten wie Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, die folgen sollen. Diese Offensive zeigt Amazons Entschlossenheit, den Marktanteil zurückzugewinnen, den es an diese aufstrebenden Plattformen verloren hat.
Im Gegensatz zum klassischen Amazon-Marktplatz, bei dem die gezielte Suche nach Produkten im Vordergrund steht, setzt “Haul” auf das spontane Entdecken von Mode, Technik und Haushaltsgadgets zu einem Einheitspreis von unter 20 Euro. Der Name “Haul” ist inspiriert von einem Social-Media-Trend, bei dem Nutzer ihre Einkäufe präsentieren. Amazon integriert dieses Angebot direkt in seine App, trennt jedoch den Warenkorb und den Kaufprozess bewusst vom Hauptshop, um ein einzigartiges Einkaufserlebnis zu schaffen.
Die “TikTokisierung” des Konsums ist ein zentraler Bestandteil von “Haul”. Amazon zielt auf jüngere Zielgruppen, die ihre Kaufimpulse über visuelle Inhalte statt über Suchbegriffe erhalten. Mit extrem günstigen Trendprodukten bewirbt Amazon “Haul” aggressiv, was jedoch auch Fragen nach Produktionsbedingungen, Nachhaltigkeit und Produktqualität aufwirft. Bei Preisen unter 10 Euro geraten diese Aspekte zwangsläufig in den Hintergrund.
Amazon bringt jedoch auch Stärken ins Spiel, die Temu und Shein bislang nicht bieten konnten: Prime-Versand, bessere Retourenprozesse und das Vertrauen der Kunden. Diese Faktoren könnten “Haul” in der Breite attraktiver machen und sind ein wesentlicher Bestandteil von Amazons Strategie, den Markt zu dominieren.
Dennoch birgt “Haul” auch Risiken. Der Fokus auf niedrige Preise und schnelle Lieferungen könnte zu einer weiteren Überproduktion und zu zweifelhaften Arbeitsbedingungen führen. Zudem geraten kleinere Händler unter Druck, da sie mit den Preisen und der Geschwindigkeit von “Haul” nicht mithalten können. Das neue Interface priorisiert Masse statt Marke, Schnelligkeit statt Story.
Für Amazon ist “Haul” mehr als nur ein Nebenprojekt. Es ist der Versuch, den E-Commerce-Trend der Zukunft mitzugestalten und die Marktlücke zu schließen, die Temu und Co. bei den unter 30-Jährigen hinterlassen haben. Ob dieses Konzept erfolgreich sein wird, hängt davon ab, ob die Kunden die neue Mischung aus billigem Spaß und Prime-Komfort annehmen. Sollte es gelingen, könnte “Haul” der neue Standard für mobiles Online-Shopping werden.
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