LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung von Angular Signals in Angular 17 im Jahr 2023 hat in der Entwicklergemeinschaft sowohl Begeisterung als auch Besorgnis ausgelöst. Während die neue Technologie verspricht, die Reaktivität in Anwendungen zu vereinfachen und zu verbessern, gibt es auch Stimmen, die vor potenziellen Fallstricken warnen.
Mit der Veröffentlichung von Angular 17 und der Einführung von Signals im Jahr 2023 hat sich die Art und Weise, wie Entwickler mit Reaktivität in Angular-Anwendungen umgehen, grundlegend verändert. Signals bieten eine moderne Alternative zu den traditionellen Observable-basierten Ansätzen, indem sie weniger Boilerplate-Code und eine verbesserte Performance versprechen. Insbesondere im Bereich der Templates und Komponenten können sie viele Probleme eleganter lösen.
Die Verwendung von Signals anstelle von Subscriptions, pipe() und komplexen Streams ermöglicht es Entwicklern, mit wenigen Zeilen Code reaktive Anwendungen zu erstellen. Der Code wirkt dadurch schlanker und intuitiver, was ihn näher an das User Interface (UI) bringt. Diese Einfachheit hat jedoch auch dazu geführt, dass einige Entwickler versuchen, Signals in der gesamten Applikationslogik zu verwenden, was zu einer vollständigen Ablösung von RxJS führen könnte.
Ein konkretes Beispiel zeigt, wie ein ProductStore die Zustandslogik mit Signals organisiert. Kategorien, Filter und Produktdaten werden reaktiv und direkt verwaltet. Die Struktur überzeugt zunächst durch Klarheit, da die Komponente die productList direkt konsumiert, ohne eigene Logik. Doch mit zunehmenden Anforderungen kann die Architektur schnell an ihre Grenzen stoßen.
Ein Problem tritt auf, wenn bestimmte Produkte im Katalog verbleiben sollen, aber im UI nicht mehr erscheinen. Da die bestehende API nicht angepasst werden kann, liefert das Backend eine Liste freigegebener Produkt-IDs, anhand derer das UI filtert. Dies führt zu einer Zunahme von effect()-Funktionen im Service, was die Übersichtlichkeit beeinträchtigt.
Ein weiteres Beispiel zeigt, wie die Einführung eines Tracking-Events bei Änderung der Kategorie zu unerwarteten Nebenwirkungen führen kann. Da Signals auf jede Mutation reagieren, können doppelte Events und verzerrte Metriken entstehen, ohne dass der Code darauf hinweist. Dies zeigt, dass Signals nicht auf Bedeutung, sondern auf jede Mutation reagieren, was zu unvorhersehbaren Wechselwirkungen führen kann.
Im Vergleich dazu bietet RxJS eine strukturierte Herangehensweise, bei der Entwickler explizit entscheiden, wann und wie etwas passieren soll. Operatoren wie distinctUntilChanged() oder switchMap ermöglichen eine kontrollierte und nachvollziehbare Reaktion auf Änderungen. Diese Struktur fehlt bei Signals, was zu einer Blackbox aus Zuständen, Reaktionen und Nebenwirkungen führen kann.
Die Verwendung von Signals erfordert daher Disziplin und ein architektonisches Gegengewicht. Entwickler müssen klare Prinzipien etablieren, um Reaktivität einzuhegen, ohne sie zu bremsen. In stabilen Softwarearchitekturen sollte klar getrennt sein, was eine Änderung auslöst und was darauf reagiert. Signals bringen diese Ebenen oft zu nah zusammen, was die Verantwortung verbirgt.
Insgesamt bieten Signals einen echten Mehrwert, insbesondere dort, wo der Zustand lokal ist und die Reaktivität überschaubar bleibt. Sie eignen sich hervorragend für UI-nahe Zustände und Ableitungen, die keine Nebeneffekte verursachen. Für komplexere Prozesse mit Abhängigkeiten oder Abbruchlogik sind jedoch strukturierte Architekturen oder RxJS sinnvoller.

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