SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Anthropic hat einen neuen KI-Agenten namens Claude für den Chrome-Browser vorgestellt. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Schritt in der Integration von KI in alltägliche Anwendungen. Der Agent ermöglicht es Nutzern, direkt im Browser mit Claude zu interagieren und Aufgaben zu delegieren.

Anthropic hat kürzlich die Einführung eines KI-Agenten namens Claude für den Chrome-Browser angekündigt. Dieser Schritt ist Teil eines Forschungs-Vorschauprogramms, das zunächst für 1000 Abonnenten des Max-Plans von Anthropic verfügbar ist. Der Plan kostet zwischen 100 und 200 US-Dollar pro Monat. Interessierte Nutzer können sich zudem auf eine Warteliste setzen lassen.
Durch die Installation einer Erweiterung in Chrome können ausgewählte Nutzer nun in einem Seitenfenster mit Claude interagieren, das den Kontext aller im Browser ablaufenden Aktivitäten beibehält. Der Claude-Agent kann auch autorisiert werden, bestimmte Aufgaben im Browser auszuführen, was eine nahtlose Integration von KI in den täglichen Workflow ermöglicht.
Der Browser entwickelt sich schnell zum nächsten Schlachtfeld für KI-Labore, die durch Browser-Integrationen eine engere Verbindung zwischen KI-Systemen und ihren Nutzern schaffen wollen. Perplexity hat kürzlich seinen eigenen Browser namens Comet eingeführt, der ebenfalls einen KI-Agenten enthält, der Aufgaben für Nutzer übernehmen kann. Berichten zufolge steht auch OpenAI kurz vor der Einführung eines eigenen KI-gestützten Browsers mit ähnlichen Funktionen wie Comet. Google hat in den letzten Monaten ebenfalls Gemini-Integrationen mit Chrome gestartet.
Die Entwicklung von KI-gestützten Browsern ist besonders dringlich angesichts der bevorstehenden Entscheidung im Kartellrechtsfall gegen Google, die jeden Tag erwartet wird. Der Bundesrichter in diesem Fall hat angedeutet, dass er Google möglicherweise zwingen könnte, seinen Chrome-Browser zu verkaufen. Perplexity hat ein unaufgefordertes Angebot von 34,5 Milliarden US-Dollar für Chrome abgegeben, und auch OpenAI-CEO Sam Altman hat angedeutet, dass sein Unternehmen bereit wäre, es zu kaufen.
Anthropic hat in einem Blogbeitrag darauf hingewiesen, dass der Aufstieg von KI-Agenten mit Browserzugriff neue Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Letzte Woche berichtete das Sicherheitsteam von Brave, dass der Browser-Agent von Comet anfällig für indirekte Prompt-Injection-Angriffe sein könnte, bei denen versteckter Code auf einer Website den Agenten dazu verleiten könnte, beim Verarbeiten der Seite bösartige Anweisungen auszuführen.
Anthropic sieht in dieser Forschungs-Vorschau eine Gelegenheit, neuartige Sicherheitsrisiken zu erkennen und zu adressieren. Das Unternehmen hat bereits mehrere Abwehrmaßnahmen gegen Prompt-Injection-Angriffe eingeführt und gibt an, dass seine Interventionen die Erfolgsrate solcher Angriffe von 23,6 % auf 11,2 % reduziert haben.
Zum Beispiel können Nutzer in den Einstellungen der App Claudes Browser-Agent den Zugriff auf bestimmte Websites einschränken. Standardmäßig ist Claude der Zugriff auf Websites, die Finanzdienstleistungen, Erwachsenen- und Raubkopieninhalte anbieten, untersagt. Der Browser-Agent von Claude wird auch um Erlaubnis bitten, bevor er risikoreiche Aktionen wie das Veröffentlichen, Kaufen oder Teilen persönlicher Daten durchführt.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Anthropic in KI-Modelle investiert, die den Computerbildschirm steuern können. Im Oktober 2024 führte das Unternehmen einen KI-Agenten ein, der den PC steuern konnte, jedoch zeigte sich damals, dass das Modell recht langsam und unzuverlässig war. Die Fähigkeiten agentischer KI-Modelle haben sich seitdem erheblich verbessert. Moderne Browser-KI-Agenten wie Comet und ChatGPT Agent sind recht zuverlässig bei der Übernahme einfacher Aufgaben für Nutzer, kämpfen jedoch immer noch mit komplexeren Problemen.

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