SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Im Wettstreit um die Gunst der Entwickler haben Anthropic und OpenAI unterschiedliche Strategien gewählt. Während OpenAI mit seinem Codex CLI auf Offenheit setzt, verfolgt Anthropic mit Claude Code einen restriktiveren Ansatz.

Die Konkurrenz zwischen den KI-Codierungstools von Anthropic und OpenAI zeigt, wie unterschiedlich Unternehmen mit der Offenheit ihrer Technologien umgehen. OpenAI hat mit Codex CLI ein Tool veröffentlicht, dessen Quellcode unter der Apache 2.0-Lizenz verfügbar ist. Diese Lizenz erlaubt es Entwicklern, den Code zu modifizieren und kommerziell zu nutzen. Im Gegensatz dazu hat Anthropic für sein Tool Claude Code eine restriktivere Lizenz gewählt, die solche Freiheiten einschränkt.
Anthropic hat den Quellcode von Claude Code obfuskiert, was bedeutet, dass er nicht ohne weiteres zugänglich ist. Als ein Entwickler den Code deobfuskiert und auf GitHub veröffentlicht hat, reagierte Anthropic mit einer DMCA-Beschwerde, um die Entfernung des Codes zu erwirken. Diese Maßnahme stieß in der Entwicklergemeinschaft auf Kritik, da sie im Gegensatz zu OpenAIs Ansatz steht, der auf Zusammenarbeit und Offenheit setzt.
OpenAI hat in der kurzen Zeit seit der Veröffentlichung von Codex CLI bereits zahlreiche Vorschläge von Entwicklern in den Code integriert. Dazu gehört auch die Möglichkeit, KI-Modelle von Konkurrenzanbietern wie Anthropic zu nutzen. Diese Offenheit hat OpenAI viel Goodwill in der Entwicklergemeinschaft eingebracht.
Anthropic hat sich zu der Angelegenheit nicht geäußert. Es ist jedoch möglich, dass das Unternehmen in Zukunft den Quellcode von Claude Code unter einer offeneren Lizenz veröffentlicht. Derzeit befindet sich Claude Code noch in der Beta-Phase und weist einige Fehler auf, was eine mögliche Erklärung für die derzeitige Zurückhaltung sein könnte.
Die unterschiedlichen Ansätze von Anthropic und OpenAI spiegeln auch einen Wandel in der Strategie von OpenAI wider. Das Unternehmen hat sich in der Vergangenheit eher auf proprietäre, geschlossene Produkte konzentriert. Doch CEO Sam Altman hat kürzlich eingeräumt, dass OpenAI in Bezug auf Open Source auf der falschen Seite der Geschichte stand. Diese neue Offenheit könnte ein Zeichen für eine breitere Veränderung in der Strategie des Unternehmens sein.
Die Entscheidung, wie offen ein Unternehmen mit seinem Quellcode umgeht, hat weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklergemeinschaft und die Verbreitung der Technologie. Während Offenheit die Zusammenarbeit fördert und Innovationen beschleunigen kann, gibt es auch legitime Gründe für eine restriktivere Handhabung, wie etwa Sicherheitsbedenken.


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