BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der jüngste Ausfall von Amazon Web Services (AWS) hat die Verwundbarkeit kritischer Infrastrukturen in Deutschland offengelegt. Experten fordern nun verstärkte Maßnahmen zur technischen Resilienz und Souveränität, um die Abhängigkeit von US-amerikanischen Cloud-Anbietern zu reduzieren.

Der jüngste Ausfall von Amazon Web Services (AWS) hat erneut die Abhängigkeit vieler Unternehmen von Cloud-Diensten in den Fokus gerückt. Besonders betroffen sind Betreiber kritischer Infrastrukturen, die auf die Zuverlässigkeit dieser Dienste angewiesen sind. Thomas Thiele, Digitalexperte bei der Unternehmensberatung Arthur D. Little, betont die Notwendigkeit, technische Resilienz zu schaffen und Exit-Optionen zu entwickeln, um die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter zu minimieren.
Die technische Ursache des Ausfalls lag in der DNS-Auflösung für interne Endpunkte von AWS, was zu einem Ausfall von Diensten wie DynamoDB in der Region US East 1 führte. Dies hatte weitreichende Auswirkungen auf zahlreiche abhängige Services, darunter auch bekannte Anwendungen wie Signal und Snapchat. AWS konnte die Störung durch Gegenmaßnahmen im Laufe des Vormittags beheben, doch der Vorfall zeigt die Notwendigkeit robusterer Systeme.
Für Unternehmen wie die Deutsche Bahn und Telefónica, die stark auf AWS setzen, ist es entscheidend, hybride Pfade und Fallback-Systeme zu entwickeln. Thiele empfiehlt eine Diversifizierung der Anbieter und die Nutzung von Private Clouds oder einem zweiten Hyperscaler, um die technische Souveränität zu stärken. Auch kryptografische Souveränität durch External Key Stores oder kundeneigene HSMs außerhalb von AWS wird als wichtiger Schritt angesehen.
Die politische Lage in den USA, die laut einigen Beobachtern am Rande des Faschismus steht, erhöht den Druck auf europäische Unternehmen, ihre Datenhoheit zu sichern. Thiele hält diese Einschätzung für überspitzt, weist jedoch darauf hin, dass US-Behörden unter bestimmten Umständen auf Daten bei US-Providern zugreifen können, selbst wenn diese in der EU liegen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, operative Schlüssel außerhalb von AWS zu halten und EU-Regionen zu nutzen, um die rechtliche und technische Schwelle für behördlichen Zugriff zu erhöhen.

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