FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Während die Preise für Wohnimmobilien wieder anziehen, bleibt die Stimmung im Bankensektor angespannt. Trotz sinkender Bauzinsen und einer Erholung im Wohnimmobilienmarkt, sehen Kreditinstitute erhebliche Risiken, insbesondere im Bereich der Gewerbeimmobilien.
Die jüngsten Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt zeigen ein gemischtes Bild. Während die Preise für Wohnimmobilien steigen und die Nachfrage nach Baufinanzierungen zunimmt, bleibt das Vertrauen der Banken in die Stabilität des Marktes gering. Eine Umfrage unter 36 Kreditinstituten, durchgeführt von EY-Parthenon, offenbart, dass drei Viertel der Banken die Lage weiterhin kritisch sehen. Besonders das Segment der Gewerbeimmobilien steht unter Druck, trotz der positiven Signale aus der Bau- und Wohnbranche.
Die Herausforderungen im Gewerbeimmobiliensektor sind vielfältig. Viele Investoren hoffen auf eine Stabilisierung, doch Banker warnen vor einer trügerischen Ruhe. Jean-Pierre Rudel von EY Real Estate betont, dass die Krise aus Sicht der Banken keineswegs überwunden ist. Die Prognosen sind eindeutig: 75 Prozent der Kreditinstitute erwarten einen weiteren Anstieg der Insolvenzen, auch bei Bestandsimmobilien. Besonders das Bürosegment bereitet Sorgen.
Der Wandel im Arbeitsmarkt, insbesondere durch das Homeoffice, hat die Nachfrage nach Büroflächen grundlegend verändert. Laut einer EY-Umfrage gelten rund 20 Prozent der Büroflächen in Deutschland als dauerhaft nicht mehr vermietbar. Diese Entwicklung erhöht das Refinanzierungsrisiko erheblich. Auch Einzelhandelsimmobilien geraten wieder in den Fokus, da fast ein Drittel der Institute eine Verschärfung der Lage erwartet.
Die Dimension der Herausforderung wird beim Blick in die Bilanzen deutlich. In den Jahren 2025 und 2026 müssen rund 100 Milliarden Euro an Gewerbeimmobilienkrediten neu verhandelt werden, was etwa zehn Prozent des gesamten Marktvolumens ausmacht. Viele Institute setzen auf Verlängerungen mit geänderten Konditionen, was jedoch Risiken birgt. Die Hoffnung auf bessere Verkaufsbedingungen könnte sich als trügerisch erweisen, warnt EY-Partner Rudel.
Während sich die Immobilienwirtschaft selbst optimistisch zeigt, bleibt die Finanzierungsseite vorsichtig. Der Abstand zwischen Erwartung und Realität wächst. Banken verschärfen ihre Kriterien weiter, insbesondere bei institutionellen Investoren, und kalkulieren vorsichtiger, da viele Probleme in den Bilanzen schlummern und durch eine bloße Marktbelebung nicht verschwinden werden.
Der Immobilienmarkt hat sich strukturell verändert, nicht zyklisch. Während die Politik noch an Förderprogrammen arbeitet, haben die Banken längst reagiert. Sie rechnen nicht mit einer V-förmigen Erholung, sondern mit weiteren Verlusten. Vor allem in den Kreditbüchern der Sparkassen, Landesbanken und privaten Großbanken dürfte sich der stille Wertverfall in den kommenden Quartalen deutlicher zeigen. Für die meisten Institute bedeutet das: mehr Risikovorsorge, weniger Neugeschäft und ein anhaltend kritischer Blick auf jede neue Projektfinanzierung.
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