LEVERKUSEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz eines deutlichen Rückgangs des Konzerngewinns hat die Bayer-Aktie einen bemerkenswerten Anstieg verzeichnet. Der Chemie- und Pharmariese kämpft weiterhin mit Herausforderungen im Agrargeschäft und einer Klagewelle in den USA, doch die Anleger zeigen sich optimistisch.

Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat kürzlich seine Quartalszahlen veröffentlicht, die einen deutlichen Rückgang des Konzerngewinns zeigen. Trotz eines Rückgangs des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) um 7,4 Prozent auf 4,09 Milliarden Euro, übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten, die mit einem stärkeren Rückgang gerechnet hatten. Diese positive Überraschung führte zu einem Anstieg der Bayer-Aktie um mehr als 11 Prozent, was den höchsten Stand seit sieben Monaten markiert.
Besonders das schwache Agrargeschäft belastete die Bilanz von Bayer. Die Agrarsparte CropScience verzeichnete einen operativen Gewinnrückgang von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu konnte das Pharmageschäft, insbesondere durch das Krebsmedikament Nubeqa, höhere Gewinne erzielen. Der Gesamtumsatz des Konzerns blieb mit 13,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.
Ein wesentlicher Faktor für die anhaltenden Herausforderungen von Bayer ist die Klagewelle in den USA. Diese resultiert aus der Übernahme des US-Unternehmens Monsanto im Jahr 2018 und den damit verbundenen Rechtskosten. Bis Ende 2024 sind 181.000 Schadensersatzklagen wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Herbizids Glyphosat anhängig. Bayer bestreitet die Vorwürfe, sieht sich jedoch mit zahlreichen Urteilen konfrontiert, die den Klägern Recht geben.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plant Bayer unter der Führung von Konzernchef Bill Anderson, das Rechtsrisiko bis Ende nächsten Jahres einzudämmen und die hohe Verschuldung zu reduzieren. Ein neues Organisationsmodell und ein Sparprogramm sollen die Kosten senken und das Pharmageschäft ausbauen, um wieder auf Wachstumskurs zu kommen. Dies beinhaltet auch den Abbau von Arbeitsplätzen, wie die kürzlich angekündigte Schließung der Pflanzenschutzproduktion in Frankfurt am Main zeigt.
Die Auswirkungen der US-Zollpolitik werden ebenfalls genau beobachtet. Bayer bekräftigte seine Jahresziele und geht davon aus, die Effekte der aktuellen Zollankündigungen kompensieren zu können. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die Auswirkungen groß. Finanzvorstand Wolfgang Nickl erklärte, dass der erwartete negative Währungseffekt nun bei rund drei Prozentpunkten liegt.
Insgesamt zeigt sich, dass Bayer trotz der Herausforderungen im Agrarsektor und der rechtlichen Unsicherheiten im US-Markt weiterhin auf Kurs bleibt. Die positive Reaktion der Anleger auf die Quartalszahlen unterstreicht das Vertrauen in die langfristige Strategie des Unternehmens, die auf Kostensenkungen und den Ausbau des Pharmageschäfts setzt.

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