LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung von Bitcoin zeigt, dass die Kryptowährung zunehmend als digitales Gold betrachtet wird, anstatt als alltägliches Zahlungsmittel zu fungieren.
Bitcoin hat sich in den letzten Jahren von einem experimentellen Zahlungsmittel zu einem ernstzunehmenden Anlageinstrument entwickelt. Die On-Chain-Velocity, also die Häufigkeit, mit der Bitcoins bewegt werden, hat ein Jahrzehnttief erreicht. Dies könnte auf den ersten Blick als Zeichen für eine nachlassende Nutzung interpretiert werden. Doch tatsächlich spiegelt es eine Reifung des Marktes wider, in dem Bitcoin zunehmend als langfristiger Wertspeicher betrachtet wird.
In der traditionellen Ökonomie steht die Geldumlaufgeschwindigkeit für die Häufigkeit, mit der Geld den Besitzer wechselt, und dient als Indikator für wirtschaftliche Aktivität. Bei Bitcoin misst sie, wie oft BTC auf der Blockchain gehandelt wird. In den frühen Jahren von Bitcoin bewegten sich die Coins häufig, da Händler und Enthusiasten die verschiedenen Anwendungsfälle testeten. Während der großen Bullenmärkte, wie 2013, 2017 und 2021, stieg die Transaktionsaktivität stark an.
Heute hat sich dieses Bild geändert. Mehr als 70 % der Bitcoins wurden seit über einem Jahr nicht mehr bewegt. Diese Verlangsamung des Transaktionsvolumens könnte als Rückgang der Nutzung interpretiert werden, spiegelt jedoch vielmehr die Überzeugung wider, dass Bitcoin als langfristiges Asset gehalten wird. Diese Entwicklung wird maßgeblich von institutionellen Investoren vorangetrieben.
Seit der Einführung von Bitcoin-ETFs in den USA im Jahr 2024 ist die institutionelle Nachfrage stark gestiegen. Mitte 2025 halten Spot-ETFs über 1,298 Millionen BTC, was etwa 6,2 % des gesamten zirkulierenden Angebots entspricht. Einschließlich der Bestände von Unternehmensschatzkammern und Investmentfonds belaufen sich die institutionellen Bestände auf etwa 12,8 % des gesamten Bitcoin-Angebots. Diese Bestände werden in der Regel in Cold Wallets aufbewahrt und tragen nicht zur On-Chain-Velocity bei.
Ein weiterer Faktor, der die On-Chain-Velocity beeinflusst, ist die zunehmende Nutzung von Off-Chain-Lösungen wie dem Lightning Network. Diese Layer-2-Skalierungslösung ermöglicht schnelle und kostengünstige Zahlungen, die die Haupt-Blockchain umgehen. Die Kapazität des Lightning Networks hat Mitte 2025 die Marke von 5.000 BTC überschritten, was einen Anstieg von fast 400 % seit 2020 darstellt.
Auch die Verwendung von Wrapped Bitcoin (WBTC) auf anderen Blockchains wie Ethereum zeigt, dass Bitcoin in der dezentralen Finanzwelt aktiv eingesetzt wird. Im ersten Halbjahr 2025 wuchs das Angebot an WBTC um 34 %, was darauf hindeutet, dass Bitcoin in verschiedenen Finanzprotokollen eingesetzt wird.
Die sinkende On-Chain-Velocity stellt jedoch auch eine Herausforderung dar. Weniger Transaktionen bedeuten weniger Gebühren für Miner, was nach der Halbierung der Blockbelohnungen im Jahr 2024 ein wachsendes Problem darstellt. Die langfristige Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks hängt von einem gesunden Gebührenmarkt ab, der wiederum auf kontinuierlicher wirtschaftlicher Aktivität basiert.
Insgesamt zeigt die Entwicklung von Bitcoin, dass die Kryptowährung zunehmend als digitales Gold betrachtet wird. Die sinkende On-Chain-Velocity bedeutet nicht, dass Bitcoin weniger genutzt wird, sondern dass seine Nutzung sich verändert hat. Die Infrastruktur verlagert sich auf Off-Chain-Lösungen, und institutionelle Strategien konzentrieren sich auf den Erhalt statt auf den Umlauf. Sollte die Velocity wieder ansteigen, könnte dies auf eine Wiederbelebung der Transaktionsnutzung hindeuten.

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