BOSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Biotechnologiebranche in Boston, einst ein bedeutender Wachstumsmotor der regionalen Wirtschaft, sieht sich mit einer existenziellen Krise konfrontiert. Die restriktiven politischen Maßnahmen der Trump-Regierung haben das Vertrauen der Investoren erschüttert, was zu einem Rückgang der Investitionen, Verzögerungen bei klinischen Studien und Arbeitsplatzverlusten geführt hat.
Die Biotechnologiebranche in Boston, lange Zeit ein zentraler Pfeiler der regionalen Wirtschaft, steht vor einer existenziellen Herausforderung. Die restriktiven Maßnahmen der Trump-Regierung haben das Vertrauen der Investoren erheblich beeinträchtigt, was zu einem deutlichen Rückgang der Investitionen führte. Dies hat nicht nur Verzögerungen bei klinischen Studien zur Folge, sondern auch erhebliche Arbeitsplatzverluste in der Region.
Moderna, einst ein Hoffnungsträger im Bereich der Impfstoffentwicklung mit Sitz in Cambridge, verzeichnete einen Kursverlust von 27 Prozent und gehört damit zu den schlechtesten Titeln im S&P 500. Bluebird Bio, das vor wenigen Jahren noch mit 10 Milliarden US-Dollar bewertet wurde, wechselte kürzlich für weniger als 50 Millionen Dollar den Besitzer. Besonders drastisch war die Entscheidung von Vor Biopharma, den Großteil seiner Belegschaft zu entlassen, trotz einer Vereinbarung mit einem chinesischen Partner über 175 Millionen Dollar.
Ein weiteres schwerwiegendes Problem ist das nahezu vollständige Erliegen des IPO-Marktes. Laut Renaissance Capital gab es im ersten Halbjahr 2025 keine einzige Biotech-Börsennotierung mit Beteiligung von Venture-Capital-Gesellschaften, ein Novum seit 2011. Diese Entwicklung führt zu regelrechten Betriebsschließungen, wie Dan Gold von der Fairway Consulting Group berichtet.
Die Unsicherheit wird durch zunehmende regulatorische Störungen verschärft. So verzögerte sich die Zulassung eines KalVista-Medikaments, da die FDA ihre Fristen nicht einhalten konnte. Der Rücktritt von Peter Marks, einem führenden FDA-Beamten, führte bei Verve Therapeutics zu Kursverlusten und beeinflusste die Entscheidung, sich für 1,3 Milliarden Dollar an Eli Lilly zu verkaufen.
Auch die Institutionen, die oft bahnbrechende Forschung hervorbringen, sind betroffen. Harvard, der größte Arbeitgeber in Boston, verlor wichtige NIH-Fördermittel. Die traditionsreiche Verbindung zwischen Wissenschaft und Bundesstaat droht zu zerbrechen, was langfristige Folgen für das gesamte Innovationsökosystem haben könnte.
Beam Therapeutics, ein Spin-off von Harvard, sieht die Entwicklungen mit Sorge. CEO John Evans äußerte langfristige Bedenken über den Kurs der US-Finanzierung und die Stabilität des Wissenschaftssystems. Während die FDA öffentlich erklärt, ihre Moral verbessere sich, berichten Headhunter von wöchentlichen Gesprächen mit frustrierten Behördenmitarbeitern auf Jobsuche.
Die wirtschaftliche Basis Bostons steht auf dem Spiel: Rund 22 Prozent aller Jobs in der Stadt entfallen auf den Gesundheits- und Sozialsektor, deutlich über dem nationalen Durchschnitt. Mit jeder geschlossenen Biotechfirma schrumpft ein Stück dieses Rückgrats, was die Zukunft der Branche in der Region ungewiss macht.
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