MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der geplante Börsengang des Münchner Medizintechnik-Softwareanbieters Brainlab wurde kurzfristig abgesagt. Die Entscheidung fiel aufgrund der aktuellen geopolitischen Unsicherheiten, die sich negativ auf die Kapitalmärkte auswirken.

Der Münchner Medizintechnik-Softwareanbieter Brainlab hat seinen für Donnerstag geplanten Börsengang kurzfristig abgesagt. Diese Entscheidung fiel kurz nach dem Ende der Zeichnungsfrist und wurde durch die derzeitigen geopolitischen Unsicherheiten beeinflusst, die sich auf die Kapitalmärkte auswirken. Obwohl es beträchtliches Interesse an Brainlab gab, sei das Umfeld für einen Börsengang derzeit nicht optimal, erklärte Vorstandschef Rainer Birkenbach in einer E-Mail an die Mitarbeiter.
Brainlab, das als Hoffnungsträger für Neuemissionen in Deutschland galt, hatte ursprünglich geplant, mit dem Erlös aus dem Börsengang das Geschäft auf andere Medizin-Sparten auszuweiten. Der Fokus sollte neben der bisherigen Anwendung in der Gehirnchirurgie und bei Tumor-Bestrahlungen auch auf Orthopädie, Sportmedizin und Hals-Nasen-Ohren-Behandlungen liegen. Der Münchner Finanzinvestor EMH Partners wollte seine Beteiligung von 35 auf knapp 20 Prozent reduzieren.
Die begleitenden Banken hatten zuvor mitgeteilt, dass der Preis am unteren Ende der Preisspanne von 80 bis 100 Euro liegen würde, die Emission jedoch vielfach überzeichnet sei. Trotz dieser positiven Vorzeichen entschied sich Brainlab, den Börsengang nach reiflicher Überlegung zu verschieben. Ein späterer Börsengang wird weiterhin geprüft, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens.
Der Rückzieher von Brainlab folgt auf die Verschiebung der Emission des Berliner Auto-Ersatzteilhändlers Autodoc, der seine Emission in der vergangenen Woche mangels Nachfrage auf unbestimmte Zeit verschoben hatte. Bisher haben in diesem Jahr nur der Elektrotechnik-Spezialist Pfisterer und die Software-Firma Innoscripta den Sprung an die Frankfurter Börse geschafft.
Im Herbst stehen in Frankfurt größere Börsengänge wie die Rückkehr des Pharmakonzerns Stada an den Aktienmarkt an. Auch der Prothesen-Hersteller Ottobock, die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx und möglicherweise der Netzbetreiber TenneT Deutschland planen den Schritt an die Börse. Die niederländische Regierung hatte die Entscheidung jedoch zuletzt auf September verschoben.
Für die Mitarbeiter von Brainlab ändert sich durch die Verschiebung des Börsengangs nichts. Das Unternehmen sei stärker denn je, und auch der strategische Kurs werde beibehalten, betonte Birkenbach. Geduld sei nun gefragt, auch wenn dies nicht die Stärke des Unternehmens sei.

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