LONDON (IT BOLTWISE) – Die britische Startup-Szene fungiert zunehmend als Forschungs- und Entwicklungsabteilung für die USA, da viele Gründer auf der Suche nach Kapital über den Atlantik ziehen. Alex Depledge, Beraterin für Unternehmertum des britischen Finanzministers, betont die Notwendigkeit, diesen Talentabfluss zu stoppen und die heimische Wirtschaft zu stärken.

Die britische Startup-Szene sieht sich mit einer besorgniserregenden Entwicklung konfrontiert: Viele Gründer ziehen in die USA, um dort leichter an Kapital zu gelangen. Alex Depledge, Beraterin für Unternehmertum des britischen Finanzministers, beschreibt diese Situation als eine Art ungewollte Finanzierung der amerikanischen Forschung und Entwicklung. Laut Depledge haben in den letzten zehn Jahren 50 % der durch Risikokapital finanzierten Unternehmen das Vereinigte Königreich verlassen.
Depledge, die seit Juni als Beraterin für das britische Finanzministerium tätig ist, hat sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zu entwickeln, die den Abfluss von Talenten ins Ausland stoppen sollen. Sie betont, dass der Verlust dieser Gründer nicht nur die Steuererträge und Exit-Erlöse schmälert, sondern vor allem wertvolles Talent aus dem Land abzieht. Ein zentrales Problem sieht sie in der sogenannten “Valley of Death”, der kritischen Phase zwischen der Gründung und dem Markteintritt, in der viele britische Startups scheitern.
Um diese Lücke zu schließen, fordert Depledge mehr Investitionen in britische Startups. Sie sieht die britische Regierung in der Pflicht, Anreize für Investoren zu schaffen und die Rolle der British Business Bank zu stärken. Diese solle nicht nur als letzter Geldgeber fungieren, sondern aktiv als Ankerinvestor auftreten, um mehr Kapital in die heimische Wirtschaft zu lenken.
Ein weiteres Hindernis für britische Startups ist die Regulierung. Premierminister Keir Starmer hat bereits angekündigt, die Bürokratie abzubauen, um das Wachstum zu fördern. Depledge unterstützt diesen Ansatz und betont, dass Gründer vor allem Zugang zu Finanzmitteln und weniger bürokratische Hürden wünschen. Die bevorstehende Herbstbudgetplanung wird mit Spannung erwartet, da viele Steuererhöhungen befürchten, die das Wachstum weiter hemmen könnten.
Depledge versichert jedoch, dass das Budget ein “Budget für Unternehmer” sein wird. Sie hofft, dass die geplanten Maßnahmen den Bedürfnissen der Gründer gerecht werden und die britische Startup-Szene nachhaltig stärken. Sollte dies nicht der Fall sein, sieht sie ihre Rolle als gescheitert an. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die britische Regierung die richtigen Weichen stellt, um die heimische Innovationskraft zu fördern und den Abfluss von Talenten zu stoppen.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

AI Hackathon: Öffentliche Verwaltung neu denken - mit KI

AI Product Owner (w/m/d)

Projektleiter Facility Management für innovative Großprojekte (KI-Campus) mit Fokus Logistik (m/w/d)
AI & Automation Engineer (m/w/d)

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Britische Startups finanzieren ungewollt amerikanische Forschung" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Britische Startups finanzieren ungewollt amerikanische Forschung" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Britische Startups finanzieren ungewollt amerikanische Forschung« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!