LONDON (IT BOLTWISE) – Der bemerkenswerte Aufstieg und der dramatische Fall des KI-Startups Builder.ai, das einst als Vorreiter in der App-Entwicklung galt, zieht weiterhin Aufmerksamkeit auf sich. Der Gründer und ehemalige CEO, Sachin Dev Duggal, hat durch den Verkauf von Unternehmensanteilen mindestens 20 Millionen US-Dollar eingenommen.
Builder.ai, ein vielversprechendes Startup aus London, das von Microsoft unterstützt wurde, versprach, die App-Entwicklung durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu revolutionieren. Unter der Leitung von Sachin Dev Duggal, der sich selbst als ‘Chief Wizard’ bezeichnete, sammelte das Unternehmen über 500 Millionen US-Dollar von Investoren ein. Diese Investitionen basierten auf der Vision, die Softwareentwicklung grundlegend zu verändern.
Doch trotz der anfänglichen Erfolge und einer Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar, die Builder.ai zu einem der seltenen britischen ‘Unicorns’ machte, geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten. Eine interne Untersuchung deckte potenziell gefälschte Verkaufszahlen auf, und die Umsätze wurden auf ein Viertel der vorherigen Schätzungen reduziert. Dies führte schließlich zur Anmeldung des Insolvenzschutzes in den USA.
Sachin Dev Duggal, dessen Investmentfirma SD Squared Ventures weiterhin der größte Anteilseigner von Builder.ai war, verkaufte über die Jahre hinweg Unternehmensanteile im Wert von über 20 Millionen US-Dollar. Diese Verkäufe begannen kurz bevor das Unternehmen vor sieben Jahren seine erste Risikokapitalfinanzierung erhielt. Duggal nutzte zudem seine Anteile als Sicherheit für Kredite, die ihm von der in Hongkong ansässigen Investmentfirma Ion Pacific gewährt wurden.
Ion Pacific, das sich als ‘Special-Situation’-Investor bezeichnet, hatte ebenfalls Anteile an Builder.ai erworben, reduzierte jedoch seine Beteiligung erheblich, bevor das Unternehmen zusammenbrach. Michael Joseph, Co-CEO von Ion Pacific, betonte, dass die Exposition seines Unternehmens gegenüber Builder.ai nie mehr als 10 Millionen US-Dollar betrug.
In den Wochen vor dem Zusammenbruch des Unternehmens versuchte Duggal, Investoren für einen möglichen Rückkauf von Builder.ai aus der Insolvenz zu gewinnen. Ein solcher Deal hätte weniger als 10 Millionen US-Dollar an anfänglichen Mitteln erfordert. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Duggal gegen Regeln verstoßen hat, indem er seine Anteile verkaufte oder gegen sie Kredite aufnahm.
Die Vorwürfe, dass Builder.ai unter Duggals Führung die Umsätze aufgebläht habe, stehen weiterhin im Raum. Zu den fragwürdigen Praktiken gehörten angeblich falsch verbuchte Rabatte und scheinbar zirkuläre Transaktionen mit wichtigen Kunden. Duggals Anwälte wiesen die Vorwürfe als ‘ernsthaft ungenau’ zurück.
Der Fall von Builder.ai wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen Startups in der schnelllebigen Tech-Branche gegenüberstehen. Trotz der anfänglichen Unterstützung durch große Investoren wie Insight Partners und SoftBank’s DeepCore-Einheit zeigt der Zusammenbruch, wie wichtig solide Geschäftsgrundlagen und transparente Praktiken sind.
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