FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat vor den potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen des anhaltenden Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Während er der deutschen Wirtschaft ein gewisses Wachstum zutraut, könnten die Spannungen zwischen Israel und Iran die Konjunktur erheblich beeinflussen.

Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten werfen einen Schatten auf die wirtschaftlichen Aussichten Deutschlands. Bundesbankpräsident Joachim Nagel äußerte Bedenken hinsichtlich der möglichen Folgen eines langanhaltenden Konflikts zwischen Israel und Iran. Insbesondere die Ölpreise könnten in die Höhe schnellen, was die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen würde. Diese Einschätzung teilte Nagel während seiner Rede auf dem Euro Finance Summit in Frankfurt.
Obwohl die genaue Entwicklung der Lage im Nahen Osten derzeit schwer abzuschätzen ist, könnten die wirtschaftlichen Perspektiven Deutschlands spürbar beeinflusst werden. Der Bundesbankchef betonte, dass sowohl die Konjunktur als auch die Preisentwicklung unter Druck geraten könnten, sollte der Konflikt eskalieren.
Dennoch sieht Nagel auch positive Signale: Die deutsche Wirtschaft könnte sich besser entwickeln als bisher angenommen. Nach einem überraschend starken Wachstum von 0,4 Prozent im ersten Quartal sei ein leichtes Plus im Gesamtjahr durchaus möglich. Dies steht im Gegensatz zu den bisherigen Prognosen der Bundesbank-Ökonomen, die von einer Stagnation ausgehen.
Im abgelaufenen Frühjahrsquartal stagnierte die Wirtschaftsleistung jedoch weitgehend. Nagel wies darauf hin, dass das Exportgeschäft unter der US-Zollpolitik leidet und die Kapazitäten in der Industrie nur gering ausgelastet sind. Dies mindert die Investitionsanreize für Unternehmen. Auch die privaten Haushalte zeigen sich zurückhaltend im Konsum, da sich der Arbeitsmarkt eintrübt und die Löhne nicht mehr so stark steigen.
Für die kommenden Jahre rechnet die Bundesbank mit einer Stagnation im Jahr 2025 und einem moderaten Wachstum von 0,7 Prozent im Jahr 2026. Bis 2027 könnte die Wachstumsrate auf 1,2 Prozent ansteigen. Nagel sieht das Ende einer langen Durststrecke für die deutsche Wirtschaft, warnt jedoch vor den Herausforderungen, die zwischen wachstumsschädlichen Zolleffekten und wachstumsfördernder Fiskalpolitik bestehen.
Ein anhaltend höheres Wachstum sei nur durch strukturelle Anpassungen zu erreichen. Nagel betonte, dass alleinige Investitionen der Bundesregierung in Infrastruktur und Rüstung nicht ausreichen. Vielmehr sollten Arbeitsanreize gestärkt, Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt und überbordende Bürokratie abgebaut werden.
Wenn staatliche Mehrausgaben effektiv in Infrastruktur, Forschung, Innovation, Digitalisierung und Verteidigung investiert werden, könnte sich eine Erfolgsgeschichte für Deutschland entwickeln. Die Herausforderungen bleiben jedoch bestehen, und die wirtschaftliche Zukunft hängt maßgeblich von der geopolitischen Stabilität ab.

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