LONDON (IT BOLTWISE) – In der Geschichte der Astronomie gibt es wenige Persönlichkeiten, die so bahnbrechende Entdeckungen gemacht haben wie Cecilia Payne-Gaposchkin. Ihre Arbeit zur Zusammensetzung der Sterne hat die wissenschaftliche Welt nachhaltig verändert, auch wenn ihr zu Lebzeiten die verdiente Anerkennung oft verwehrt blieb.
Cecilia Payne-Gaposchkin war eine der herausragendsten Astronominnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Entdeckung, dass Sterne hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehen, revolutionierte das Verständnis der Astronomie. Diese Erkenntnis war so bedeutend, dass sie mit der Entdeckung der Kugelgestalt der Erde oder der heliocentrischen Theorie verglichen werden kann. Trotz der Tragweite ihrer Arbeit erhielt Payne-Gaposchkin zu Lebzeiten nicht die Anerkennung, die sie verdient hätte.
Geboren in England, entschied sich Payne-Gaposchkin nach einem inspirierenden Vortrag an der Universität Cambridge, eine Karriere in der Wissenschaft zu verfolgen. Doch in ihrer Heimat war es Frauen zu dieser Zeit nicht möglich, einen akademischen Abschluss zu erlangen. Entschlossen, ihre Träume zu verwirklichen, wanderte sie in die USA aus, wo sie an der Harvard Universität unter der Leitung von Harlow Shapley ein Stipendium erhielt.
In Harvard fand Payne-Gaposchkin ideale Bedingungen vor, um ihre Forschungen voranzutreiben. Die Universität verfügte über das größte Archiv von Sternenspektren, das es ihr ermöglichte, die Zusammensetzung der Sterne zu analysieren. Entgegen der damaligen Annahme, dass Sterne aus schweren Metallen wie Eisen und Nickel bestehen, zeigte Payne-Gaposchkin, dass leichte Elemente wie Wasserstoff und Helium dominieren. Diese Entdeckung stellte die bisherigen Theorien auf den Kopf.
Ihr Mentor, Henry Norris Russell, war von ihren Ergebnissen so überrascht, dass er ihr zunächst davon abriet, sie zu veröffentlichen. Er hielt die Erkenntnisse für zu radikal. Doch nur wenige Jahre später veröffentlichte er selbst eine Studie mit denselben Ergebnissen, ohne Payne-Gaposchkin als Entdeckerin zu nennen. Diese Ungerechtigkeit ist ein Beispiel für die Herausforderungen, denen viele Wissenschaftlerinnen damals gegenüberstanden.
Trotz dieser Rückschläge setzte Payne-Gaposchkin ihre Karriere fort und wurde 1956 die erste ordentliche Professorin an der Harvard Universität. Sie und ihr Ehemann, der russische Astrophysiker Sergei Gaposchkin, forschten gemeinsam an veränderlichen Sternen, deren Helligkeitsschwankungen wichtige Einblicke in die Prozesse im Inneren der Sterne geben.
Die späte Anerkennung ihrer Arbeit kam in Form der Henry-Norris-Russell-Auszeichnung, die sie drei Jahre vor ihrem Tod erhielt. Diese Auszeichnung, benannt nach dem Mann, der ihre Entdeckung einst für unmöglich hielt, ist eine zynische Ehre, die viele Wissenschaftlerinnen teilen. Dennoch bleibt Cecilia Payne-Gaposchkin eine inspirierende Figur, deren Entdeckungen die Astronomie nachhaltig geprägt haben.
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