WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Chagas-Krankheit, auch bekannt als ‘Kissing Bug’-Krankheit, breitet sich zunehmend in den USA aus. Diese gefährliche Krankheit wird durch den Biss von Raubwanzen übertragen und kann lebensbedrohlich sein. Experten warnen vor den gesundheitlichen Risiken und der Notwendigkeit präventiver Maßnahmen.

Die Chagas-Krankheit, eine durch den Parasiten Trypanosoma cruzi verursachte Infektion, hat sich in den letzten Jahren in den USA von einer seltenen zu einer endemischen Krankheit entwickelt. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da die Krankheit potenziell tödlich sein kann und durch den Biss der sogenannten ‘Kissing Bugs’ übertragen wird, die vor allem im Gesicht zubeißen.
Die Krankheit ist besonders in den südlichen Bundesstaaten der USA verbreitet, wo die Raubwanzen natürlicherweise vorkommen. Laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurden Fälle in mindestens acht Bundesstaaten, darunter Kalifornien, Texas und Arizona, identifiziert. Die Insekten sind jedoch in insgesamt 32 Staaten nachgewiesen worden, was auf eine weite Verbreitung hinweist.
Die Übertragung der Krankheit erfolgt hauptsächlich durch den Kontakt mit den infizierten Fäkalien der Raubwanzen, die in offene Wunden, die Augen oder den Mund gelangen können. Auch die Übertragung von Mutter zu Kind während der Schwangerschaft sowie durch Bluttransfusionen ist möglich, wenn auch seltener. Haustiere, insbesondere Hunde, können ebenfalls als Wirte für den Parasiten dienen, was das Risiko einer weiteren Verbreitung erhöht.
Derzeit gibt es keine Impfstoffe gegen die Chagas-Krankheit, und die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. In den USA sind jedoch zwei antiparasitäre Medikamente zugelassen, die bei Verdacht auf eine Infektion eingesetzt werden können. Präventive Maßnahmen umfassen das Besprühen von Wohnbereichen mit Insektiziden, das Tragen von schützender Kleidung und das Vermeiden von rohem Gemüse und ungeschältem Obst in betroffenen Gebieten.
Die Krankheit verläuft in zwei Phasen: der akuten und der chronischen Phase. Während die akute Phase oft asymptomatisch verläuft, können Symptome wie Fieber, Müdigkeit und Schwellungen auftreten. Ohne Behandlung kann sich die Krankheit in eine chronische Form entwickeln, die zu schweren gesundheitlichen Komplikationen wie Herzinsuffizienz führen kann. Experten raten daher, bei Verdacht auf eine Infektion frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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