WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem beunruhigenden Fall von Cyberkriminalität wurde ein chinesischer Staatsbürger in den USA angeklagt, weil er in die Computersysteme amerikanischer Universitäten eingedrungen ist, um sensible Covid-19-Forschung zu stehlen. Diese Angriffe, die von den US-Behörden als koordinierte Operation unter der Leitung der chinesischen Geheimdienste beschrieben werden, werfen ein Schlaglicht auf die zunehmenden Bedrohungen der Cybersicherheit im akademischen Bereich.

Die Anklage gegen Xu Zewei, der letzte Woche in Italien verhaftet wurde, umfasst neun Punkte, darunter Drahtbetrug und unbefugter Zugriff auf geschützte Computer. Xu wird vorgeworfen, zusammen mit Zhang Yu, einem weiteren chinesischen Staatsbürger, zwischen Februar 2020 und Juni 2021 Netzwerke von US-Universitäten infiltriert zu haben. Diese Angriffe zielten darauf ab, wertvolle Forschungsergebnisse im Bereich der Covid-19-Immunologie und Virologie zu stehlen.
Die US-Behörden betonen, dass es sich bei diesen Cyberangriffen nicht nur um Verstöße gegen das geistige Eigentum handelt, sondern um Angriffe auf die wissenschaftliche Innovationskraft der USA. Nicholas J. Ganjei, der US-Staatsanwalt für den südlichen Bezirk von Texas, erklärte auf einer Pressekonferenz, dass die betroffenen Universitäten nicht namentlich genannt werden, jedoch zwei von ihnen im südlichen Bezirk von Texas ansässig sind.
Die Vorwürfe gegen Xu und Zhang sind Teil eines größeren Musters von Cyberangriffen, die von der chinesischen Staatssicherheit, dem Ministerium für Staatssicherheit (MSS), geleitet werden. Diese Angriffe werden einer Gruppe namens HAFNIUM zugeschrieben, die über 60.000 US-Einrichtungen ins Visier genommen hat, darunter auch eine weltweit tätige Anwaltskanzlei mit Büros in Washington, D.C.
Die Anklagepunkte gegen Xu umfassen neben Drahtbetrug auch den unbefugten Zugriff auf geschützte Computer und erschwerte Identitätsdiebstähle. Die Drahtbetrugsvorwürfe könnten zu einer Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren führen. Diese Entwicklungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem das US-Justizministerium bereits zuvor zwei chinesische Staatsbürger wegen Spionage in den USA angeklagt hatte.
Die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe auf akademische Einrichtungen wirft Fragen zur Sicherheit und zum Schutz sensibler Forschungsdaten auf. Experten warnen davor, dass solche Angriffe nicht nur die Integrität der Forschung gefährden, sondern auch die nationale Sicherheit beeinträchtigen können. Die US-Regierung hat daher die Notwendigkeit betont, die Cybersicherheitsmaßnahmen in Forschungseinrichtungen zu verstärken.
In der Vergangenheit haben ähnliche Angriffe auf akademische Einrichtungen weltweit zu erheblichen Datenverlusten und finanziellen Schäden geführt. Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung von Forschungseinrichtungen macht sie zu attraktiven Zielen für Cyberkriminelle, die auf der Suche nach wertvollen Informationen sind.
Die Vorfälle unterstreichen die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können Länder effektiv gegen solche Bedrohungen vorgehen und die Sicherheit ihrer Forschungseinrichtungen gewährleisten. Die USA und ihre Verbündeten arbeiten bereits an Strategien, um die Abwehrmechanismen gegen Cyberangriffe zu verbessern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

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