OBERPFUFFENHOFEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Luftfahrtindustrie steht vor einem potenziellen Wendepunkt mit der Einführung der D328eco, einem neuen Regionalflugzeug, das vollständig in Deutschland entwickelt und montiert wird. Doch trotz der Euphorie bleibt die Frage, ob dieses Projekt die wirtschaftlichen Herausforderungen meistern kann.

Die D328eco, eine modernisierte Version der Dornier 328, markiert einen bedeutenden Schritt für die deutsche Luftfahrtindustrie. Nach über zwei Jahrzehnten präsentiert sich erstmals wieder ein Passagierflugzeug, das vollständig in Deutschland konzipiert und gefertigt wird. Die Maschine soll den Regionalflugmarkt revolutionieren, indem sie auf bewährte Technologien setzt und gleichzeitig modernste Effizienzstandards erfüllt. Mit einer um zwei Meter verlängerten Rumpflänge bietet die D328eco Platz für 40 Passagiere und wird von Pratt-&-Whitney-Triebwerken angetrieben, die für eine verbesserte Effizienz sorgen.

Die Entwicklung der D328eco wird von der Deutschen Aircraft vorangetrieben, die sich entschieden hat, auf eine Neuentwicklung zu verzichten und stattdessen auf die bewährte Dornier 328 zu setzen. Diese Strategie soll nicht nur die Kosten senken, sondern auch den Zertifizierungsaufwand minimieren. Das Projekt wird mit einem Budget von rund 500 Millionen Euro finanziert, wobei 125 Millionen Euro vom Bund über die KfW bereitgestellt werden. Der Rest der Finanzierung stammt von der US-amerikanischen Sierra Nevada Corporation, die sich 2015 die Musterzulassung für die Dornier 328 gesichert hat.

Interessanterweise wird das neue Werk nicht in Bayern, sondern am Flughafen Leipzig/Halle errichtet, wo der Bau der Fertigungshalle bereits begonnen hat. Der Produktionsstart ist für Ende 2025 geplant, mit einer langfristigen Produktionskapazität von 48 Maschinen pro Jahr. Trotz der politischen Unterstützung und der Investitionen in die Hightech-Agenda bleibt die Nachfrage entscheidend für den Erfolg des Projekts. Bislang gibt es lediglich 34 Absichtserklärungen, aber keine festen Bestellungen, was die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Serienproduktion in Frage stellt.

Die D328eco zielt auf Nischenmärkte ab, insbesondere in Regionen wie Kanada, Afrika, Skandinavien und Südostasien, wo kurze Strecken und geringe Passagierzahlen den Einsatz von Jets unwirtschaftlich machen. Das Flugzeug soll flexibel einsetzbar sein, sowohl als Passagier- als auch als Frachtflugzeug, für Rettungsflüge oder sogar militärische Zwecke. Dennoch bleibt der Luftfahrtexperte Gerald Wissel skeptisch und weist darauf hin, dass europäische Airlines zunehmend auf die Bahn setzen und kurze Strecken aufgeben.

Der Markt für Turboprop-Flugzeuge wird derzeit von ATR dominiert, während Saab und Bombardier sich zurückgezogen haben. Die D328eco ist kleiner als die Modelle von ATR, was in Nischenmärkten von Vorteil sein kann, jedoch bei Skaleneffekten ein Nachteil ist. Zudem wird die Maschine in Deutschland, einem Hochlohnland, gebaut, was sich auf die Preisgestaltung auswirkt. Airlines kalkulieren streng, und zusätzliche Flugzeugtypen bedeuten zusätzliche Kosten für Piloten, Ersatzteile und Wartung. Viele Entscheider warten daher ab, ob sich das Muster am Markt behaupten kann.

Die D328eco ist ein ambitioniertes Symbol für ein Land, das sich nach industrieller Exzellenz sehnt. Doch ohne große Abnehmer und konkrete Bestellungen bleibt das Projekt ein Wagnis. Die Luftfahrt lebt nicht von politischen Botschaften, sondern von klarer Nachfrage. Bleibt diese aus, könnte die D328eco schneller wieder verschwinden, als sie abheben konnte.

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D328eco: Deutschlands Hoffnung für die Luftfahrtindustrie?
D328eco: Deutschlands Hoffnung für die Luftfahrtindustrie? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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