MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die chinesische KI-Anwendung DeepSeek steht derzeit im Fokus von acht Landesdatenschutzaufsichtsbehörden in Deutschland. Diese haben ein koordiniertes Prüfverfahren eingeleitet, um die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu überprüfen.

Die chinesische KI-Anwendung DeepSeek gerät zunehmend unter den Druck europäischer Datenschutzbehörden. Acht Landesdatenschutzbeauftragte in Deutschland haben sich zusammengeschlossen, um ein abgestimmtes Prüfverfahren gegen die Anwendung einzuleiten. Der Grund für diese Maßnahme liegt in der fehlenden Benennung eines EU-Vertreters durch die hinter DeepSeek stehenden Unternehmen, was einen Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) darstellen könnte.
Die DSGVO schreibt vor, dass Unternehmen, die Dienste in der EU anbieten, einen Vertreter innerhalb der Union benennen müssen. Diese Regelung soll sicherstellen, dass europäische Datenschutzstandards eingehalten werden. Sollte DeepSeek dieser Verpflichtung nicht nachgekommen sein, drohen empfindliche Bußgelder. Die beteiligten Datenschutzbehörden stammen aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Hessen, Bremen und Berlin.
Bereits zuvor hatte die südkoreanische Regierung die Nutzung von DeepSeek aufgrund unzureichender Datenschutzmaßnahmen verboten. Medienberichten zufolge wird das Verbot erst aufgehoben, wenn die Unternehmen signifikante Verbesserungen und Korrekturen vorgenommen haben. Auch Italien hatte zuvor ähnliche Bedenken geäußert und die Anwendung untersagt.
Die Kritik an DeepSeek konzentriert sich vor allem auf die umfangreiche Speicherung von Nutzerdaten und die potenzielle Manipulierbarkeit der Anwendung für kriminelle Zwecke. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich des Zugriffs chinesischer Behörden auf die gesammelten Daten, was in Europa auf besondere Skepsis stößt.
Die aktuelle Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, dass internationale Unternehmen die europäischen Datenschutzstandards ernst nehmen. Die DSGVO gilt als einer der strengsten Datenschutzrahmen weltweit und setzt Maßstäbe für den Umgang mit personenbezogenen Daten. Unternehmen, die in der EU tätig sind, müssen sicherstellen, dass sie diese Standards einhalten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Die Untersuchung durch die deutschen Datenschutzbehörden könnte weitreichende Folgen für DeepSeek haben. Sollte sich herausstellen, dass die Unternehmen gegen die DSGVO verstoßen haben, könnten nicht nur finanzielle Strafen drohen, sondern auch ein Vertrauensverlust bei europäischen Nutzern und Partnern.
Insgesamt verdeutlicht der Fall DeepSeek die Herausforderungen, denen sich internationale Technologieunternehmen in einem zunehmend regulierten Umfeld gegenübersehen. Datenschutz und Datensicherheit sind zentrale Themen, die nicht nur rechtliche, sondern auch geschäftliche Implikationen haben. Unternehmen müssen proaktiv handeln, um den Anforderungen gerecht zu werden und das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen.


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