ABU DHABI / LONDON (IT BOLTWISE) – Die steigende Nachfrage nach Rechenzentren aufgrund der Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz führt zu innovativen Lösungen. Einige Unternehmen erwägen, Rechenzentren ins All zu verlagern, um den Energiebedarf zu decken und CO2-Emissionen zu reduzieren. Diese Idee könnte die Art und Weise, wie Daten verarbeitet und gespeichert werden, revolutionieren.

Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz hat zu einem enormen Anstieg der Nachfrage nach Rechenzentren geführt. Diese Einrichtungen, die Daten verarbeiten und speichern, benötigen jedoch viel Land und Energie, was erhebliche CO2-Emissionen verursacht. Laut Goldman Sachs wird der Energiebedarf von Rechenzentren bis 2030 um 165 % steigen. Während einige Rechenzentren erneuerbare Energien nutzen, bleibt der Platzbedarf ein Problem.
Eine innovative Lösung könnte darin bestehen, Rechenzentren ins All zu verlagern. Der Weltraum bietet ungehinderten Zugang zu Solarenergie, ohne die Einschränkungen durch Wolken, Nacht oder Jahreszeiten. In Europa zielt das ASCEND-Projekt darauf ab, die Machbarkeit von weltraumbasierten Rechenzentren zur Reduzierung von CO2-Emissionen zu demonstrieren. Thales Alenia Space, ein führendes Unternehmen in diesem Bereich, hat festgestellt, dass die Nutzung kontinuierlicher Solarenergie im All eine umweltfreundlichere Lösung darstellen könnte.
Allerdings gibt es Herausforderungen. Raketenstarts verursachen zwar derzeit nur einen Bruchteil der Emissionen der Luftfahrtindustrie, setzen jedoch Schadstoffe in höheren Atmosphärenschichten frei, wo sie länger verweilen. Das ASCEND-Projekt schätzt, dass für eine effektive Reduzierung der Emissionen ein Trägersystem entwickelt werden muss, das zehnmal weniger Kohlenstoff über seinen Lebenszyklus ausstößt als aktuelle Modelle.
Einige Unternehmen haben bereits erste Schritte unternommen. Das in Abu Dhabi ansässige Startup Madari Space plant, kleine Rechenkomponenten ins All zu schicken, um die technische Machbarkeit zu demonstrieren. Der Gründer Shareef Al Romaithi sieht in weltraumbasierten Rechenzentren Vorteile für Kunden mit Erdbeobachtungssatelliten, da die Verarbeitung der Rohdaten im All die Analysezeit verkürzen könnte.
Dennoch gibt es Skepsis hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von Rechenzentren im All. Experten wie Quentin A. Parker von der Universität Hongkong weisen darauf hin, dass terrestrische Lösungen wahrscheinlich günstiger bleiben. Zudem bringt der Weltraum eigene Risiken mit sich, wie Strahlung und Weltraummüll, die die Technologie gefährden könnten.

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