BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie steht vor einer beispiellosen Herausforderung. Im zweiten Quartal 2025 erreichte die Produktion ein 30-Jahres-Tief, was auf eine schwache Nachfrage im In- und Ausland zurückzuführen ist. Die Umsätze schrumpften, und die Kapazitätsauslastung fiel auf den niedrigsten Stand seit 1991. Experten fordern nun entschlossenes Handeln der Bundesregierung, um strukturelle Defizite zu beseitigen.

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie erlebt derzeit eine der schwersten Krisen ihrer Geschichte. Im zweiten Quartal 2025 sank die Produktion auf ein Niveau, das seit über drei Jahrzehnten nicht mehr erreicht wurde. Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer stark nachlassenden Nachfrage sowohl im Inland als auch im Ausland, was sich in einem Rückgang der Umsätze und einem historischen Tiefstand der Kapazitätsauslastung widerspiegelt.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat die Zahlen veröffentlicht, die einen Rückgang der Produktion um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zeigen. Der Umsatz der Branche schrumpfte um 2,7 Prozent auf 52,2 Milliarden Euro, während die Erzeugerpreise um 0,2 Prozent sanken. Besonders alarmierend ist die Kapazitätsauslastung, die mit 71,7 Prozent weit unter der rentablen Schwelle liegt.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. Zum einen haben viele Industriekunden ihre Produktion gedrosselt und Bestellungen zurückgehalten, was zu einem Auftragsmangel führte. Zum anderen haben sich im Auslandsgeschäft Vorzieheffekte negativ ausgewirkt. So wurden zu Jahresbeginn Exporte in die USA in Erwartung von Zöllen vorübergehend hochgefahren, was nun zu einem Rückgang führt.
Die Unsicherheit in der Branche ist groß, und der VCI fordert die Bundesregierung auf, strukturelle Defizite am Standort Deutschland abzubauen. Trotz der aktuellen Herausforderungen hält der Verband an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest, rechnet jedoch mit einer stagnierenden Produktion und einem Umsatzrückgang. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht, und die Hoffnungen richten sich auf das kommende Jahr.

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