Die Bedeutung von spezialisierten Räumen für Menschen mit Behinderungen

PHILADELPHIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Schließung des Carousel House in Philadelphia wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und Chancen bei der Gestaltung von Räumen für Menschen mit Behinderungen. Trotz seines Alters bot das Gebäude einen einzigartigen Ort der Gemeinschaft und Inklusion, der nun durch die Pandemie und städtische Entscheidungen bedroht ist.

Die Schließung des Carousel House in Philadelphia hat eine Debatte über die Bedeutung spezialisierter Räume für Menschen mit Behinderungen ausgelöst. Ursprünglich 1987 gebaut, war das Carousel House das erste Freizeitzentrum, das speziell für Menschen mit Behinderungen entworfen wurde. Trotz seines Alters und der Notwendigkeit von Reparaturen bot es einen einzigartigen Ort der Gemeinschaft und Inklusion.

Der Architekt Richard Conway Meyer entwarf das Gebäude zu einer Zeit, als es noch kaum formale Richtlinien für Barrierefreiheit gab. Das Design des Gebäudes war voller Details, die Fürsorge signalisierten: breite Wege, große Schrift und Braille auf den Schildern sowie ein innovativer Pool mit einem verstellbaren Boden. Diese Merkmale machten das Carousel House zu einem lebendigen Ort, an dem Menschen mit Behinderungen sich treffen, Sport treiben und kulturelle Veranstaltungen genießen konnten.

Historisch gesehen wurden Menschen mit Behinderungen oft von öffentlichen Räumen ausgeschlossen. Städte wurden mit der Annahme von Körperlicher Unversehrtheit entworfen, was zu systematischer Ausgrenzung führte. Das Carousel House war ein Ort des Widerstands gegen diese Ausgrenzung und bot einen Raum, in dem Menschen mit Behinderungen sich entfalten konnten. Diese Orte sind nicht nur wichtig für die Gemeinschaft, sondern auch für die kulturelle und soziale Teilhabe.

Die Entscheidung, das Carousel House zu schließen, kam während der COVID-19-Pandemie, die die Fragilität öffentlicher Infrastrukturen verdeutlichte. Die Stadt Philadelphia plant, ein neues, größeres Zentrum zu bauen, das „inklusiv für alle“ sein soll. Doch viele Mitglieder der Gemeinschaft wurden von den Planungen ausgeschlossen, und es gibt Bedenken, dass das neue Konzept die spezialisierte Natur des ursprünglichen Gebäudes nicht replizieren wird.

Die Schließung des Carousel House ist nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern wirft grundlegende Fragen über die Politik des Raumes auf. Was passiert, wenn Inklusion so verallgemeinert wird, dass sie die Menschen ausschließt, für die ein Raum ursprünglich geschaffen wurde? Diese Fragen sind entscheidend für die Zukunft der Gestaltung von Räumen für Menschen mit Behinderungen und die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft Inklusion verstehen und umsetzen.

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