WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die bevorstehende Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve im September sorgt für Spannung an den Finanzmärkten. Die Frage, ob es zu einer Zinswende kommt oder ob die aktuellen Entwicklungen nur ein vorübergehender Alarm sind, beschäftigt Investoren und Analysten gleichermaßen.

Die US-Notenbank Federal Reserve steht im September vor einer entscheidenden Sitzung, die von wirtschaftlichen Unsicherheiten und politischen Einflüssen geprägt ist. Präsident Donald Trump hat wiederholt Druck auf Fed-Chef Jerome Powell ausgeübt, die Leitzinsen zu senken, um die Konjunktur zu stützen und seine Wiederwahlchancen zu verbessern. Trotz dieser politischen Spannungen bleibt die Fed offiziell unabhängig und verpflichtet sich, ihr Mandat der Preisstabilität und Vollbeschäftigung zu verfolgen.
Ein unerwarteter Wendepunkt könnte der jüngste Arbeitsmarktbericht darstellen, der eine enttäuschende Entwicklung aufzeigt. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen blieb hinter den Erwartungen zurück, und die Arbeitslosenquote stieg an. Diese Daten haben die Märkte dazu veranlasst, eine Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten für die bevorstehende Sitzung fast vollständig einzupreisen. Dies könnte für Investoren ein Befreiungsschlag sein, nachdem die Leitzinsen fast zwei Jahre lang auf einem Niveau zwischen 4,25 und 4,5 Prozent verharrten.
Allerdings könnte die Euphorie verfrüht sein. Die Nachfrage nach Arbeitskräften schwächelt zwar, doch gleichzeitig haben seit dem Frühjahr über 800.000 im Ausland geborene Arbeitskräfte den US-Arbeitsmarkt verlassen. Dies hat das Angebot an Arbeitskräften verringert, was die Schwäche am Arbeitsmarkt weniger eindeutig erscheinen lässt. Innerhalb der Fed gibt es zudem einen historischen Dissens: Zwei Gouverneure sprachen sich bei der letzten Abstimmung für eine sofortige Zinssenkung aus, was in der traditionell geschlossenen Institution selten vorkommt.
Ein weiterer Faktor, der für eine Zinssenkung sprechen könnte, ist die Inflation, die im Juli trotz der von Trump verhängten Zölle nicht angestiegen ist. Normalerweise würde eine protektionistische Handelspolitik als Preistreiber wirken, doch diesmal blieb der erwartete Effekt aus. Dennoch bleibt das Risiko einer neuen Inflationswelle bestehen, insbesondere angesichts der steigenden US-Staatsverschuldung, die fast 37 Billionen Dollar erreicht hat.
Die Bank of America warnt Anleger jedoch vor übermäßigem Optimismus. Ein Ökonomenteam der Bank geht davon aus, dass die Fed das aktuelle Zinsniveau möglicherweise bis 2026 beibehalten wird, da die Binnennachfrage keine klare Schwäche zeigt. Auswertungen zu Kredit- und Debitkartenumsätzen deuten sogar auf steigende Konsumausgaben hin, was darauf hindeutet, dass die US-Wirtschaft robuster ist, als es die Schlagzeilen vermuten lassen.

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