LONDON (IT BOLTWISE) – Zecken sind nicht nur lästige Parasiten, sondern auch Träger einer Vielzahl von Krankheiten, die durch menschliche Aktivitäten und Umweltveränderungen beeinflusst werden.

Zecken sind weit mehr als nur lästige Parasiten, die uns auf Wanderungen oder im Park heimsuchen. Sie sind Träger von Krankheiten, die durch menschliche Aktivitäten und Umweltveränderungen beeinflusst werden. In den USA sind zeckenübertragene Krankheiten die häufigsten durch Lebewesen übertragenen Krankheiten. Jede Zecke ernährt sich im Laufe ihres Lebens von mehreren Tieren und nimmt dabei Viren und Bakterien auf, die sie mit ihrem nächsten Biss weitergeben kann. Einige dieser Erreger sind für den Menschen schädlich und können Krankheiten wie Lyme-Borreliose, Babesiose und das Rocky-Mountain-Fleckfieber verursachen.
Die Geschichte der Zecken und ihrer Krankheiten ist eng mit menschlichen Eingriffen in die Natur verbunden. Im 18. und 19. Jahrhundert rodeten Siedler mehr als die Hälfte der bewaldeten Flächen im Nordosten der USA, um Platz für Landwirtschaft, Städte und Bergbau zu schaffen. Dies führte zu einem Rückgang der Wildtierpopulationen, einschließlich der Raubtiere, die die Zahl der Pflanzenfresser wie Hirsche in Schach hielten. Als die Landwirtschaft nach Westen zog, erkannten die Menschen den ökologischen und wirtschaftlichen Wert der Bäume, und Millionen Hektar wurden wieder aufgeforstet.
Mit der Rückkehr der Wälder kehrten auch die Pflanzenfresser wie Hirsche zurück, jedoch nicht die Raubtiere. Dies führte zu einem Anstieg der Hirschpopulationen und damit auch der Hirschzecken (Ixodes scapularis), die den Erreger der Lyme-Borreliose tragen. Diese Entwicklung machte den Osten der USA ab den 1970er Jahren zu einem globalen Hotspot für zeckenübertragene Lyme-Borreliose.
In Kalifornien haben sich die Siedlungsmuster ebenfalls auf die Zeckenökologie ausgewirkt. Die nördlichen und südlichen Bergketten um San Francisco wurden nie vollständig abgeholzt, und Raubtiere wie Berglöwen und Kojoten existieren dort noch. Doch der Wettbewerb um Wohnraum hat die menschliche Besiedlung tiefer in die Wildnis getrieben, was die Zeckenökologie verändert hat. Während westliche Schwarzbeinige Zecken (Ixodes pacificus) in großen Waldreservaten vorkommen, ist das Lyme-verursachende Bakterium in kleinen, isolierten Grünflächen häufiger anzutreffen.
Ein weiteres Beispiel für den Einfluss des Menschen auf die Verbreitung von Zeckenkrankheiten ist die Geschichte der Texas-Rinderfieber. Im 19. Jahrhundert stellte Dr. B.A. Rogers die Theorie auf, dass Zecken hinter den verheerenden Plagen des Texas-Rinderfiebers steckten. Diese Krankheit war mit Rindern aus den Westindischen Inseln und Mexiko im 17. Jahrhundert eingeführt worden. Die US-Landwirtschaftsbehörde unterstützte Rogers’ Theorie und etablierte ein Programm zur Bekämpfung der Rinderfieberzecke, das die Ausbrüche eindämmte.
Zecken sind Produkte ihrer Umwelt, und der Mensch hat viele Rollen dabei gespielt, sie zu den schädlichen Parasiten zu machen, die uns heute heimsuchen. Die Geschichte der Zecken zeigt, wie menschliche Eingriffe in die Natur die Verbreitung von Krankheiten beeinflussen können. Es ist wichtig, diese Zusammenhänge zu verstehen, um effektive Strategien zur Bekämpfung von zeckenübertragenen Krankheiten zu entwickeln.

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