FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung des digitalen Euro stellt europäische Banken vor erhebliche Herausforderungen, sowohl finanziell als auch personell. Eine aktuelle Studie prognostiziert hohe Kosten und einen möglichen Fachkräftemangel, der die Innovationskraft im Zahlungsverkehr beeinträchtigen könnte.
Die Einführung des digitalen Euro wird von vielen als notwendiger Schritt gesehen, um die europäische Zahlungsinfrastruktur zu modernisieren und unabhängiger von amerikanischen Zahlungsdienstleistern wie PayPal, Mastercard und Visa zu werden. Doch dieser Schritt ist mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Eine Untersuchung von PwC schätzt, dass die Umstellung europäische Banken mehr als zwei Milliarden Euro kosten könnte. Im gesamten Euroraum könnten die Gesamtausgaben zwischen 18 und 30 Milliarden Euro liegen.
Diese hohen Kosten resultieren vor allem aus der Notwendigkeit, bestehende Systeme anzupassen. Mobile Banking-Anwendungen, Web-Banking-Systeme und physische Bezahlkarten müssen aktualisiert werden. Auch die Infrastruktur im Handel, wie Bezahlterminals und Geldautomaten, erfordert Anpassungen. Allein die Anpassung der Geldautomaten wird mit durchschnittlich neun Millionen Euro pro Bank veranschlagt.
Die Studie, die im Auftrag der Europäischen Kreditverbände durchgeführt wurde, hebt hervor, dass die Einführung des digitalen Euro nicht nur finanzielle, sondern auch personelle Ressourcen beanspruchen wird. Fast die Hälfte der verfügbaren Fachkräfte könnte langfristig mit der Implementierung beschäftigt sein, was die Innovationskraft im Zahlungsverkehr erheblich beeinträchtigen könnte.
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um den digitalen Euro oft übersehen wird, ist der Fachkräftemangel in der Branche. Die Nachfrage nach spezialisierten IT-Experten steigt, und die Banken müssen möglicherweise um diese Talente konkurrieren, um die Umstellung erfolgreich zu meistern. Dies könnte die Kosten weiter in die Höhe treiben und die Einführung verzögern.
Die Skepsis gegenüber dem digitalen Euro ist vor allem in Deutschland groß. Viele Banken und Sparkassen bezweifeln den konkreten Zusatznutzen gegenüber etablierten Zahlungssystemen. Dienste wie Echtzeitüberweisungen erfüllen bereits viele Anforderungen in puncto Schnelligkeit und Sicherheit. Ein paralleles System könnte die Kosten und Komplexität erhöhen, ohne den Kunden einen spürbaren Mehrwert zu bieten.
Dennoch sehen einige Experten im digitalen Euro eine Chance, die europäische Zahlungsinfrastruktur zu stärken und unabhängiger von internationalen Anbietern zu machen. Langfristig könnte der digitale Euro dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Banken zu erhöhen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Einführung des digitalen Euro auf die europäische Bankenlandschaft auswirken wird. Klar ist jedoch, dass die Banken erhebliche Anstrengungen unternehmen müssen, um die Herausforderungen zu meistern und die Chancen zu nutzen, die der digitale Euro bietet.
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