BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Der langwierige Streit um die einheitliche Herstellung von Dönerfleisch in der EU ist vorerst beigelegt. Der Internationale Dönerverband hat seinen Antrag zurückgezogen, Döner als traditionelle Spezialität zu schützen. Damit bleibt die Vielfalt der Dönerproduktion in Deutschland erhalten, was sowohl Produzenten als auch Verbraucher erfreut.

Der Streit um die einheitliche Herstellung von Dönerfleisch in der Europäischen Union hat nach mehr als drei Jahren ein vorläufiges Ende gefunden. Der Internationale Dönerverband (Udofed) hat seinen Antrag zurückgezogen, Döner auf die EU-Liste der “garantiert traditionellen Spezialitäten” aufzunehmen. Diese Entscheidung wurde von der Europäischen Kommission bestätigt und bedeutet, dass die bisherigen Produktionsmethoden in Deutschland weiterhin erlaubt bleiben.
Hätte sich der türkische Verband mit seinem Antrag durchgesetzt, wären die Regeln für die Herstellung von Dönerspießen in der gesamten EU vereinheitlicht worden. Dies hätte insbesondere in Deutschland zu erheblichen Veränderungen geführt, da die Verwendung von Kalb- und Jungrindfleisch sowie Putenfleisch für die Dönerproduktion illegal geworden wäre. Die deutsche Gastronomie und Fleischproduzenten hatten daher mit Unterstützung der Bundesregierung Einspruch gegen die Initiative eingelegt.
Ein zentraler Kritikpunkt war, dass der Antrag aus der Türkei vorsah, dass Döner aus Fleisch von mindestens sechzehn Monate alten Rindern oder von mindestens sechs Monate alten Schafen bestehen muss. Alternativ wäre nur noch Döner aus Hähnchenfleisch erlaubt gewesen. Auch die Zutaten für die Marinade sowie die Dicke der Fleischscheiben sollten genau geregelt werden. Diese strikten Vorgaben hätten die Vielfalt der Dönerproduktion in Deutschland erheblich eingeschränkt.
Die Entscheidung, den Antrag zurückzuziehen, wurde von deutschen Produzenten und Politikern begrüßt. “Wir freuen uns, dass die Döner-Vielfalt in Deutschland erhalten bleibt und noch größer werden kann”, sagte Erdogan Koc vom Verband der Dönerproduzenten Deutschlands. Warum der Internationale Dönerverband seinen Antrag zurückzog, bleibt unklar. Es wird vermutet, dass der Verband einer offiziellen Ablehnung zuvorkommen wollte, da sich in der EU-Kommission und unter den Mitgliedstaaten kaum Unterstützung abzeichnete.
Der Döner-Markt ist ein bedeutender Wirtschaftszweig in Europa. Laut dem Verein türkischer Dönerhersteller in Europa werden täglich etwa 400 Tonnen Döner produziert, und die Branche beschäftigt rund 60.000 Menschen. In Deutschland erzielt die Döner-Branche jährlich etwa 2,4 Milliarden Euro Umsatz, europaweit sind es circa 3,5 Milliarden Euro. Diese Zahlen verdeutlichen die wirtschaftliche Bedeutung des Döners und die potenziellen Auswirkungen einer Regulierung auf die Branche.
Die Entscheidung, den Antrag zurückzuziehen, wird als Erfolg für die deutsche Döner-Industrie gewertet. Sie zeigt, wie wichtig es ist, die Vielfalt und Flexibilität in der Lebensmittelproduktion zu bewahren, um den unterschiedlichen Vorlieben und Traditionen der europäischen Verbraucher gerecht zu werden.

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