KÖLN / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Satellitendaten zeigen, dass Deutschland seit 2017 über 900.000 Hektar Wald verloren hat. Diese alarmierende Entwicklung betrifft vor allem die Mitte Deutschlands, wo Umwelteinflüsse und Schädlinge den Baumbestand stark dezimiert haben.

Die neuesten Satellitendaten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) offenbaren einen dramatischen Rückgang der Waldflächen in Deutschland. Zwischen Herbst 2017 und Herbst 2024 sind über 900.000 Hektar Wald verloren gegangen, was etwa 8,5 Prozent der gesamten deutschen Waldfläche entspricht. Besonders betroffen sind Regionen wie der Harz, Südwestfalen und der Südosten Thüringens, wo der sogenannte Kronendachverlust in einigen Gemeinden über 50 Prozent liegt.
Die Ursachen für diesen massiven Waldverlust sind vielfältig. Ungewöhnlich starke Dürreperioden, Hitzewellen und Stürme haben den deutschen Wäldern in den letzten Jahren stark zugesetzt. Diese klimatischen Extremereignisse haben die Bäume geschwächt und anfälliger für Schädlinge gemacht, was vielerorts zu einem Absterben der Bäume führte. In einigen Fällen mussten Bäume großflächig gefällt werden, um ein Übergreifen der Schädlinge zu verhindern.
Um den Waldverlust besser zu verstehen und darauf zu reagieren, hat das DLR eine neue Online-Plattform entwickelt, die es der Holzwirtschaft, Kommunen und der Politik ermöglicht, auf die Daten zuzugreifen. Diese Plattform soll helfen, die Auswirkungen des Waldverlusts zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Die Daten zeigen auch, dass der Waldverlust nicht nur in den Dürrejahren zwischen 2018 und 2021 stattfand, sondern sich auch danach fortsetzte.
Experten betonen, dass Mischwälder widerstandsfähiger gegen solche Umwelteinflüsse sind als Monokulturen. Eine gemischte Waldstruktur mit einer hohen Biodiversität könnte dazu beitragen, die Wälder in Zukunft besser zu schützen. Langfristige Satellitendaten-Zeitreihen ermöglichen es, die Veränderungen in den großen Waldgebieten kontinuierlich zu beobachten und frühzeitig auf negative Entwicklungen zu reagieren.

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