INDIANAPOLIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Pharmamarkt steht vor einer neuen Herausforderung: Eli Lillys jüngste klinische Studie zu ihrer oralen Abnehmpille Orforglipron hat die Erwartungen nicht erfüllt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Aktienkurse, sondern auch auf die Marktpositionen der beteiligten Unternehmen.

Die jüngsten Ergebnisse der Phase-III-Studie von Eli Lillys oraler Abnehmpille Orforglipron haben die Erwartungen der Analysten enttäuscht. Die Testgruppe verlor durchschnittlich 12,4 Prozent ihres Körpergewichts, was am unteren Ende der Markterwartungen liegt. Analysten hatten mit einem Rückgang von mindestens 13,7 Prozent gerechnet. Im Vergleich dazu erzielt Novo Nordisks vergleichbare Pille einen Gewichtsverlust von rund 15 Prozent.
Diese Nachricht führte zu einem dramatischen Einbruch der Eli Lilly-Aktie um 15 Prozent, während der dänische Konkurrent Novo Nordisk an der Börse um 7 Prozent zulegte. Diese Entwicklung zeigt, wie volatil der Markt für Adipositasmedikamente ist und wie schnell sich das Momentum zugunsten eines Wettbewerbers verschieben kann.
Ein wesentlicher Nachteil der Tablettenform von Orforglipron bleibt die geringere Wirkstärke im Vergleich zu injizierbaren Medikamenten. Eli Lillys Zepbound, das derzeit wirksamste injizierbare Medikament auf dem Markt, erreicht einen Gewichtsverlust von rund 23 Prozent. Zudem traten bei Orforglipron Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall etwas häufiger auf als erwartet.
Trotz dieser Herausforderungen erreichte die Studie die primären Endpunkte und zeigte positive kardiometabolische Effekte. Eli Lilly plant, das Präparat noch in diesem Jahr zur Zulassung einzureichen, was auf eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens hindeutet.
Parallel dazu präsentierte Eli Lilly beeindruckende Geschäftszahlen für das zweite Quartal. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent auf 15,6 Milliarden US-Dollar. Besonders bemerkenswert ist das Wachstum von Zepbound, das im Jahresvergleich um 172 Prozent zulegte, sowie Mounjaro, ein weiteres Diabetes-Medikament, das um 68 Prozent wuchs.
David Ricks, der CEO von Eli Lilly, sprach von einem weiteren Quartal starker Leistung, warnte jedoch vor möglichen Preiskontrollen durch die US-Regierung. Die angedachte „Most Favoured Nation“-Regelung könnte die Preise in den USA an ausländische Niveaus koppeln, was potenzielle Auswirkungen auf Margen und Investitionen haben könnte.
Währenddessen befindet sich Novo Nordisk in einer kritischen Phase. Das Unternehmen musste kürzlich seine Prognosen senken, was zu einem Einbruch des Börsenwerts um 60 Milliarden Euro führte. Neben Lieferproblemen sieht sich Novo Nordisk mit Generikakonkurrenz konfrontiert. Der neue CEO Maziar Mike Doustdar, der kürzlich sein Amt antrat, steht vor der Herausforderung, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.

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