MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass Menschen mit mehreren chronischen physischen Erkrankungen einem signifikant höheren Risiko ausgesetzt sind, Depressionen zu entwickeln, insbesondere wenn Erkrankungen wie Herzkrankheiten und Diabetes gleichzeitig auftreten.

Die Forschungsergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit integrierter Versorgungsmodelle, die sowohl die mentale als auch die physische Gesundheit gleichzeitig adressieren. Wissenschaftler der Universität von Edinburgh analysierten Gesundheitsdaten von über 142.000 Erwachsenen und fanden heraus, dass bestimmte Multimorbiditätsprofile das Risiko einer Depressionsdiagnose innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppeln können.
Besonders Frauen mit Gelenk- oder Knochenerkrankungen sowie Personen mit chronischen Lungen-, Leber- oder Darmerkrankungen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Dringlichkeit, das Gesundheitssystem so zu gestalten, dass es sowohl physische als auch psychische Gesundheitsaspekte berücksichtigt.
Die Studie zeigt, dass kardiometabolische Erkrankungen wie Herzkrankheiten und Diabetes das Depressionsrisiko erheblich erhöhen. Frauen mit Arthritis oder Gelenkproblemen sind besonders gefährdet, während dieses Muster bei Männern weniger ausgeprägt ist. In den höchsten Risikogruppen entwickelte etwa eine von zwölf Personen innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Depression, verglichen mit etwa einer von 25 Personen ohne physische Erkrankungen.
Die Forscher verwendeten statistische Clustering-Techniken, um Individuen nach ihren physischen Krankheitsprofilen zu gruppieren und zu verfolgen, wie diese Cluster mit späteren Depressionsdiagnosen zusammenhängen. Eine Gruppe, die die höchsten Raten an physischen Erkrankungen aufwies, zeigte auch das höchste Risiko, Depressionen zu entwickeln. Diese Gruppe hatte keine einzelne dominante Krankheit, sondern eine komplexe Mischung von Problemen.
Während die biologische Belastung durch Krankheiten eine Rolle spielen mag, könnten auch soziale und systemische Faktoren erklären, warum physische Multimorbidität zu schlechteren psychischen Gesundheitsergebnissen führt. Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse andere Wissenschaftler dazu inspirieren, die Verbindungen zwischen physischen und psychischen Gesundheitszuständen weiter zu untersuchen.
Professor Bruce Guthrie von der Universität Edinburgh betont, dass das Gesundheitswesen besser darin werden muss, Depressionen bei Menschen mit physischen Erkrankungen vorherzusehen und zu managen. Professor Mike Lewis von der NIHR fügt hinzu, dass die Nutzung von Daten zur Verständnis der Auswirkungen chronischer Erkrankungen die Art und Weise, wie Patienten in Zukunft behandelt werden, transformieren wird.

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