LONDON (IT BOLTWISE) – Die Astronomie hat einen bedeutenden Fortschritt erzielt: Erstmals ist es einem internationalen Forscherteam gelungen, die Geburt eines Planeten direkt zu beobachten. Diese Entdeckung könnte unser Verständnis der Planetenentstehung revolutionieren.
Die jüngste Entdeckung in der Astronomie markiert einen bedeutenden Fortschritt in unserem Verständnis der Planetenentstehung. Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat mit Hilfe des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile erstmals ein direktes Bild eines sich bildenden Planeten aufgenommen. Diese Beobachtung fand am Stern HD 135344B statt, der etwa 440 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.
Der Stern HD 135344B ist von einer protoplanetaren Scheibe aus Gas und Staub umgeben, in der sich klar definierte Spiralarme abzeichnen. Diese Strukturen wurden lange Zeit als Hinweise auf die Anwesenheit von Planeten interpretiert, die durch ihre Gravitationskraft Materie anziehen und die Scheibe formen. Bisher war es jedoch nie gelungen, einen solchen planetarischen Bildhauer direkt zu beobachten.
Der Durchbruch gelang mit dem neuen Instrument ERIS (Enhanced Resolution Imager and Spectrograph), das in der Lage ist, das schwache Licht des sich bildenden Planeten direkt nachzuweisen. Francesco Maio, Doktorand an der Universität Florenz und Hauptautor der Studie, betont die Bedeutung dieser Entdeckung: “Im Gegensatz zu früheren Beobachtungen können wir das Signal des Protoplaneten direkt nachweisen, was uns viel zuversichtlicher macht, dass der Planet tatsächlich existiert.”
Der neu entdeckte Protoplanet hat schätzungsweise die doppelte Masse des Jupiters und befindet sich an der Basis eines der Spiralarme der Scheibe. Diese Position entspricht genau den Vorhersagen der Theorie, die besagt, dass Planeten solche Strukturen in protoplanetaren Scheiben verursachen.
Fast zeitgleich nutzte ein weiteres Team unter der Leitung von Anuroop Dasgupta von der ESO in Santiago, Chile, das ERIS-Instrument zur Beobachtung eines anderen Sterns namens V960 Mon. Auch hier wurde ein Begleitobjekt gefunden, dessen Entstehung jedoch auf einen anderen Prozess, die gravitative Instabilität, hindeuten könnte. Diese Ergebnisse wurden im Fachmagazin The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.
Während die Beobachtung bei HD 135344B stark auf einen Planeten hindeutet, bleibt die genaue Natur des Objekts bei V960 Mon vorerst ein Rätsel. Es könnte sich um einen Planeten handeln, aber auch um einen Braunen Zwerg, einen “gescheiterten Stern”, der nicht genug Masse ansammeln konnte, um die Kernfusion zu zünden.
Diese Entdeckungen markieren den Übergang von der indirekten Schlussfolgerung zur direkten Beobachtung und eröffnen ein neues Kapitel in der Erforschung, wie Planetensysteme entstehen. Die neuen Bilder sind zwar kein endgültiger Beweis, aber ein extrem starkes Indiz für die Existenz von Protoplaneten.

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