LONDON (IT BOLTWISE) – Der Ether-Handel zeigt eine bemerkenswerte Entwicklung, da Kleinanleger zunehmend auf steigende Kurse setzen. Diese optimistische Haltung könnte jedoch eine klassische Falle sein, da historische Daten auf mögliche Kursrückgänge hinweisen.

Der Ether-Handel bleibt unter der wichtigen Marke von 4.000 US-Dollar, was auf eine anhaltende Unsicherheit im Markt hinweist. Nach einem plötzlichen Kurseinbruch am vergangenen Freitag konsolidiert sich der Altcoin zwischen den 50-, 100- und 200-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitten (EMAs). Diese technische Zone verdeutlicht den aktuellen Kampf zwischen kurzfristigen und langfristigen Markttrends.
Trotz dieser gemischten technischen Ausgangslage setzen Kleinanleger stark auf einen weiteren Kursanstieg. Daten von Hyblock Capital zeigen, dass der Prozentsatz der True Retail Accounts (TRAs), die auf steigende Ether-Kurse setzen, die 90. Perzentile erreicht hat. Dies ist einer der höchsten Werte unter den großen Krypto-Assets. Historisch gesehen kann eine solch extreme Positionierung als konträrer Indikator wirken, da sie auf eine Überfüllung der Long-Positionen hinweisen könnte, was zu einer Umkehr führen kann, wenn Kleinanleger beginnen, Gewinne mitzunehmen oder liquidiert werden.
Der Kryptoanalyst Pelin Ay bietet eine differenzierte Sicht auf die Marktstruktur. Er weist darauf hin, dass die Finanzierungsraten zwar positiv, aber zurückhaltend bleiben, was auf einen von Long-Positionen dominierten Markt hindeutet, der jedoch noch nicht euphorisch ist. Aktuelle Finanzierungsniveaus zwischen 0,01 % und 0,03 % deuten auf einen gesunden mittelfristigen Aufwärtstrend hin, weit entfernt von den überhitzten Niveaus von 0,1 % bis 0,2 %, die 2021 zu beobachten waren.
Großinvestoren nutzen den jüngsten Rückgang ebenfalls aus. BitMine Immersion Technologies, unter der Leitung von Tom Lee, hat kürzlich 104.336 ETH im Wert von etwa 417 Millionen US-Dollar erworben. Trotz der jüngsten Volatilität hält Lee an seinem Jahresendziel von 10.000 US-Dollar pro ETH fest, unterstützt durch die steigende Nachfrage von institutionellen und Spot-Märkten.

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