BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Zollerhöhungen der USA unter der Führung von Präsident Donald Trump haben in Europa Besorgnis ausgelöst. Die Europäische Union erwägt nun, mit einer breiten Palette von Gegenmaßnahmen zu reagieren, die über den Gütersektor hinausgehen und auch Dienstleistungen umfassen könnten.

Die Europäische Union steht vor der Herausforderung, auf die jüngsten Zollerhöhungen der USA zu reagieren, die von Präsident Donald Trump angekündigt wurden. Diese Zölle, die sich auf einen effektiven Satz von bis zu 26 Prozent summieren könnten, stellen einen erheblichen Eingriff in den internationalen Handel dar. Analysten von Goldman Sachs vermuten, dass die EU nicht nur im Güterbereich, sondern auch im Dienstleistungssektor Vergeltungsmaßnahmen ergreifen könnte.
Ein solcher Schritt wäre angesichts des hohen Defizits der EU bei Dienstleistungen nachvollziehbar. Die EU könnte das Gesetz über digitale Dienste (DSA) und die EU-Durchsetzungsverordnung nutzen, um schrittweise Sanktionen zu verhängen. Zudem wird ein neuartiges Anti-Zwangsinstrument diskutiert, das eine breite Palette von Zöllen auf Dienstleistungsimporte aus den USA umfassen könnte.
Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, warnt vor den weitreichenden Folgen eines Handelskrieges, der über die Industrie hinausgeht. Protektionistische Maßnahmen, die auch Dienstleistungen, Kapitalverkehr und Daten betreffen, könnten die Konjunktur und Finanzmärkte erheblich belasten. Dennoch sieht Kater in großen Wirtschaftsräumen wie der EU oder den ASEAN-Staaten Potenzial für Unternehmen, sich anzupassen und neue Märkte zu erschließen.
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) sieht in den US-Zöllen einen Frontalangriff auf den Welthandel. Dirk Jandura, Präsident des BGA, betont die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Antwort, um die wirtschaftlichen Auswirkungen zu mildern. Die EU müsse geschlossen auftreten, um effektiv zu reagieren.
Auch die Zentralbanken könnten auf die Zölle reagieren. Neil Shearing und Paul Ashworth von Capital Economics erwarten, dass die Zölle zu weiteren Zinssenkungen in den Industrieländern führen könnten. Die Europäische Zentralbank und die Bank of England werden in den kommenden Monaten über ihre nächsten Schritte entscheiden.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, hat bereits angekündigt, dass die EU auf die jüngsten US-Zölle reagieren wird. Eine Maßnahme gegen die Stahlzölle ist in Arbeit, und weitere Antworten werden vorbereitet, um die Interessen der EU zu schützen.
In Deutschland warnt das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) vor den wirtschaftlichen Folgen der Zölle. Ein Wachstumsrückgang von 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts könnte die deutsche Wirtschaft in eine Rezession stürzen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Der Verband der Chemieindustrie (VCI) plädiert für Verhandlungen und ein einheitliches Auftreten Europas. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI, betont die Bedeutung eines flexiblen und dialogorientierten Ansatzes, um eine Eskalation zu vermeiden.

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